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Arbeitsbereich für Sozialpädagogik

 

ARBEITSPROFIL

Die wissenschaftliche Arbeit im Arbeitsbereich für Sozialpädagogik (bis 2002 Abteilung für Sozialpädagogik) konzentriert sich im wesentlichen auf die folgenden Bereiche:

  • Heimerziehung

  • Sozialisation in Erziehungs- und Sozialberufen

  • Erziehung und Sozialisation im Kindergarten, im Hort und in Kinderkrippen

  • Erziehung und Sozialisation in der Familie

  • Aus- und Weiterbildung in Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitsberufen

  • Altenarbeit und -betreuung

Entwicklung, Erziehung und Sozialisation in sozialpädagogischen Institutionen

Entwicklung, Erziehung und Sozialisation beziehen sich auf alle Altersstufen menschlichen Lebens. Dieses Wissenschaftsverständnis impliziert, dass menschliche Identität in einem ständigen dynamischen Prozess in der Auseinandersetzung mit der Umwelt und sich selbst von Geburt an bis zum Lebensende gestaltet und verändert wird.

Vor diesem Hintergrund bestehen an der Abteilung für Sozial- und Integrationspädagogik folgende Arbeitsschwerpunkte:

Entwicklung, Erziehung und Sozialisation in Institutionen der Heimerziehung

Auf diesem Gebiet verfolgt die Abteilung zwei Zielsetzungen. Einerseits geht es um die Erforschung der institutionellen und organisatorischen Voraussetzungen sozialpädagogischer Institutionen (z.B. Heimformen) und der Erzieherarbeit, welche das soziale Handeln und die sozialen Beziehungen zwischen Erziehern, Jugendlichen und Eltern beeinflussen. In diesem Zusammenhang werden empirische Untersuchungen (schriftliche Befragungen, Interviews und themenzentrierte Interaktionsseminare) durchgeführt.

Andererseits geht es um die Ausbildung und berufliche Weiterqualifikation von SozialpädagogInnen bzw. um die Entwicklung von Modellseminaren, die soziale Randgruppen befähigen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

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Entwicklung, Erziehung und Sozialisation in der Familie

Eine wichtige Stellung im Aufgabenspektrum der Abteilung nimmt die Auseinandersetzung mit Entwicklungs-, Erziehungs- und Sozialisationsprozessen in der Familie ein.

Im Bereich der Forschung werden in diesem Zusammenhang Diplomarbeiten und Dissertationen betreut, die familiäre Sozialisationsprozesse aufarbeiten (z.B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geschlechtsspezifische Sozialisation in der Familie) und Grundlagen für eine innovative Familien- und Sozialpolitik liefern.

Im Bereich der Lehre werden seit mehreren Jahren Lehrveranstaltungen zum Thema "Erziehung und Sozialisation in der Familie" angeboten. Dabei werden den Studierenden die Ansätze der heutigen Familienforschung, insbesondere der systemtheoretische, der kommunikations- und interaktionstheoretische, der psychoanalytische, und der ökologische Ansatz sowie der Familienzyklusforschungsansatz vermittelt. Vor diesem Hintergrund wird der Gestaltswandel der Familie, ihre gesellschaftlichen Funktionen, Bedingungen und Begleiterscheinungen bearbeitet. Im Hinblick auf schulische Leistungs- und Erfolgserwartungen werden Zusammenhänge zwischen schichtspezifischen Voraussetzungen und familiärer Sozialisation (Wertorientierung, Leistungsmotivation, Sprachverhalten, Erziehungsstile u.a.) geklärt.

Ein Schwerpunkt liegt in der Bedeutsamkeit der sozialen Beziehungen in der Familie (Mutter-Kind-Beziehung, Vater-Kind-Beziehung, Geschwisterbeziehungen, Elternbeziehung) in Verbindung mit speziellen Problemen der heutigen Kernfamilie (z.B. Berufstätigkeit der Mutter). Diese inhaltlichen Schwerpunkte werden auch in der Form bearbeitet werden, dass die eigenen Erfahrungen und Vorstellungen über die Familie eine große Bedeutung erhalten.

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Entwicklung, Erziehung und Sozialisation in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten

Im Zusammenhang mit der Analyse familiärer Entwicklungs-, Erziehungs- und Sozialisationsprozessen gewinnt die Auseinandersetzung mit Kinderkrippen-, Kindergarten- und Hortpädagogik zunehmend an Bedeutung.

Im Forschungsbereich geht es einerseits um die Analyse der gesellschaftlichen, organisatorischen und gesetzlichen Voraussetzungen (z.B. Zersplitterung kindlicher Lebenswelten, äußere und innere Organisation, Finanzierung, Ausstattung, Gruppengröße, (Öffnungszeiten, Arbeitszeiten, Fortbildung, Integration u.a.) der Kindergärten, Horte und Kinderkrippen im bundesweiten Vergleich, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und andererseits um die Entwicklung von Unterstützungs- und Betreuungsmodellen für Familien, insbesondere für berufstätige, alleinerziehende Mütter und Väter. In der Lehre werden seit einigen Jahren Lehrveranstaltungen zum Themenbereich "Erziehung und Sozialisation im Kindergarten" im ersten Studienabschnitt angeboten.

Dabei wird von der aktuellen Diskussion um die Kinderbetreuung in Österreich ausgegangen. Vor diesem Hintergrund werden die gesellschaftlichen Funktionen und Bedingungen des Kindergartens geklärt, wobei das Kind im Spannungsfeld zwischen Familie, Kindergarten und Arbeitswelt beleuchtet wird. In diesem Zusammenhang werden die Übergangsprobleme des Kindes von der Familie in den Kindergarten und die entsprechenden Bewältigungsmöglichkeiten besprochen und schließlich die Organisations- und Sozialstrukturen, die frühkindlichen Lernformen und Bildungsprozesse im Kindergarten erörtert. Die Auseinandersetzungen mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der KindergärtnerInnen, die Übergangsprobleme des Kindes vom Kindergarten in die Volksschule und die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Familie und Volksschule runden die Themenschwerpunkte der Lehrveranstaltungen ab.

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Individuelle und soziale Situation älterer Menschen

Vor allem demographische und ökonomische Entwicklungen haben in den letzten Jahren entscheidende Veränderungen der Lage von älteren Menschen (als Individuen und als Gruppe) mit sich gebracht, die sich in Zukunft noch verstärken werden. Die Zahl der Älteren wird absolut und prozentuell in der Gesamtgesellschaft höher, die ökonomische Ausgliederung (Arbeitsplatzverlust der über 50jährigen, Frühpensionierung, Verschärfung der Rentenberechtigungsleistungen) steigt, die soziale Bedeutung der Alten als Gruppe für die Gesamtgesellschaft wird unklarer und die Hilfsbedürftigkeit der Hochbetagten (über 85 Jahre) nimmt zu.

Das bringt neue und zahlreiche Herausforderungen für die betroffenen Personen und die Gesellschaft mit sich. Für die Forschung und die pädagogische Ausbildung von DiplompädagogInnen sind. u. a. folgende Themenbereiche von Interesse:

  • Altern als subjektiv erlebter und gestalteter Prozess (Personale und soziale Identität und ihre Veränderung als biographischer Prozess, Faktoren der Identitätsbildung, Beruf und Arbeit, Bildung des Weges zur Autonomie, Familie und Partnerschaft, Rolle und Lage der Geschlechter, Sexualität, Körperlichkeit - Gesundheit und Krankheit, Beteiligung an Öffentlichkeit, Wohnen, Sterben und Tod).

  • Umgang mit Alten (alten Menschen) in der Gesellschaft.(Kongruenz und Divergenz von Altersbilden in unterschiedlichen Altersgruppen, ökonomische Integration und Ausgliederung von älteren Menschen, institutionelle Regelungen als Einschränkungen und Hilfen, Generationsberuhigen und Generationsvertrag, Pflege und Wohnangebote, Alter und Medizin, Sozialpolitik)

In der pädagogischen Lehre steht vor allem ein interdisziplinärer Ansatz im Vordergrund (Biologie, Medizin, Psychologie, Soziologie, Pädagogik) wobei der pädagogische Anteil vor allem darin gesehen wird, zu vermitteln, welche unterschiedlichen Maßnahmen in pädagogischer Altenarbeit gesetzt werden können, die es Menschen erlauben, reflektiert ihr eigenes Leben zu erleben und autonom diejenigen körperlichen, räumlich-zeitlichen und sozialen Veränderungen so zu gestalten, dass ein ganzheitlich menschliches Leben bis hin zum Tode erfahrbar wird, und die Bedrohungen von Abhängigkeit, Isolation, Entwürdigung und Sinnlosigkeit weitgehend in den Hintergrund treten lässt.

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Berufliche Sozialisation (Aus- und Welterbildung in Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitsberufen)

In diesem Bereich geht es nicht nur um die Analyse beruflicher Sozialisationsprozesse in verschiedenen Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitsberufen (z.B. ErzieherInnen, KindergärtnerInnen, alleinerziehende Mütter und Väter, AltenbetreuerInnen), sondern auch um die Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie der sozialen Beziehungen in sozialpädagogischen Institutionen durch die Intensivierung der direkten Kommunikation zwischen den Betroffenen.

Einen besonderen Stellenwert, den wir als integrativen Bestandteil der beruflichen und persönlichen Identitätsentwicklung ansehen, nimmt die Aus-, Fort- und Weiterbildung in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern ein.

Es werden Modellseminare entwickelt, in denen berufstätige SozialpädagogInnen, ErzieherInnen und HeimleiterInnen qualifiziert werden, mit sozialen Problemen umzugehen und zur Verbesserung des Klimas in ihren Institutionen beizutragen. Ähnliche Modellseminare für die berufliche Weiterqualifikation werden derzeit an verschiedenen Standorten auch für KindergärtnerInnen und HortnerInnen entwickelt.

Im Bereich der "Sozial- und IntegrationspädagogInnenfortbildung" werden in einzelnen Bundesländern (z.B. Kärnten, Steiermark) und Heimeinrichtungen (z.B. Landesjugendheim Görtschach) Fortbildungsseminare und Supervision zu Problemstellungen der HeimleiterInnen und SozialpädagogInnen angeboten, in denen die Betroffenen die Möglichkeit haben, ihre Schwierigkeiten gemeinsam zu bearbeiten. Außerdem werden regelmäßig kleinere und größere Arbeits- bzw. Fortbildungstagungen organisiert. Im Bereich der "SozialpädagogInnenausbildung" werden mit den bestehenden Ausbildungsinstitutionen regelmäßig gemeinsame Gespräche über bestehende Probleme durchgeführt und Vorschläge zu einer verbesserten Fundierung der SozialpädagogInmenausbildung ausgearbeitet.

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Sozialpolitik

Sozialpädagogik und Sozialpolitik sind nicht zu trennen, es sei denn unter der Gefahr der Selbstaufgabe beider. Beide gehen von den Prämissen eines mündigen Menschen, einer auf den Menschenrechten (Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität) begründeten Gesellschaft und eines demokratischen und sozialen Rechtsstaates aus.

Aufgabe der Sozialpädagogik ist es dabei, Hilfen zu leisten zur Erhaltung obiger Zielsetzungen, die sich einerseits als Erziehung-, Entwicklungs-, Lern- und Bildungshilfe, andererseits als wissenschaftliche Erforschung, Abklärung und Sicherung dieser Tätigkeiten begreifen lässt. Sozialpolitik trägt durch eine gesetzlich geregelte mit institutioneller Absicherung - verbunden mit einer Unterstützung aller individuellen und kollektiven Eigeninitiativen - dieser Doppelaufgabe Rechnung. Sozialpädagogik und Sozialpolitik bedürfen und stützen einander, sie sollten auch ein gegenseitiges Korrektiv bilden. Sozialpädagogische Ziele brauchen gesetzliche und finanzielle Stützen, sozialpolitische Zielsetzungen könnten ohne wissenschaftliche Reflexionsarbeit willkürlich und einseitig werden. Konkret schlägt sich das Verhältnis beider Bereiche von seiten der universitären Sozialpädagogik darin nieder, dass gesellschaftlich relevante Handlungsfelder (vgl. Ziele von Sozialpädagogik und Sozialpolitik) Gegenstand pädagogischer Handlungsforschung werden, wobei es neben der Darstellung des Handlungsfeldes auch um die Erstellung und Erprobung Hilfsmöglichkeiten geht. Konkret äußert sich das in der Zusammenarbeit von Universität, staatlichen und privaten Organisationen in Projekten, Enqueten, Tagungen und in einer praxisbezogenen wissenschaftlich hohen Ausbildung und Weiterbildung von SozialpädagogInnen.

 

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Weitere Infos zum Arbeitsbereich:

»  Publikationen
»  Projekte
»  Kooperationen

 
  

Kontakt:
  T: ++43 (0)463/2700-1208
  F: ++43 (0)463/2700-1295
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© ernst kočnik | letzte aktualisierung: 08.07.2005