|
FO: Tigring
VO:
Klagenfurt, Landesmuseum für Kärnten
H: 0,17 m, L: 0,19 m - Bronze
|
|
|
Bereits
vor 1820 wurde in Tigring die vorzüglich erhaltene Reiter-Statuette aus
Bronze gefunden. Das Pferd ist im Hohlguß-, der Reiter im Vollgußverfahren
hergestellt worden. in scharfem Galopp, mit weitausgreifenden Vorderbeinen,
sprengt das Pferd vorwärts. Sein Schweif ist erhoben, das Maul ob der
Anstrengung weit geöffnet, die Nüstern sind gebläht. Nur das linke Hinterbein
berührt den Boden; hier war die Statuette auch durch einen Nagel an einer
Basis befestigt. Pferdegeschirr und Riemenzeug sind sorgfältig wiedergegeben,
ein gesondert angebrachter Leitriemen führte wohl in die Linke des Reiters.
Dieser, ein junger Mann, sitzt leicht vorgeneigt auf einer vermutlich
ein Tigerfell nachahmenden Satteldecke auf dem Rücken des Renners. Er
ist mit kurzem Rock und hellenistischem Panzer bekleidet, das Haupt jedoch
unbehelmt; die hohen Schuhe kleiden seine Füße. Seine Rechte führte wohl
die Lanze.
Zwar mangeln deutliche
Parallelen zu Bildnissen hellenistischer Herrscher, im besonderen zu Alexander
dem Großen, aber das Vorbild für diese, wahrscheinlich im frühen 2. Jh.
n. Chr. in Italien geschaffene Statuette mag dennoch eines der hellenistischen
Reiterstandbilder gewesen sein, auch wenn es nicht näher identifizierbar
bleiben sollte.
| Lit.:
R. Fleischer, Die römischen Bronzen aus Österreich (1967), S. 141
f , Nr. 189, Taf. 100 ff. |
|
|