Relief
mit Perseus-Andromeda-Motiv |
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FO:
Unbekannt VO: Moosburg, Kirche
H: 0,95 m, B: 0,92 m - Marmor |
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Ein
Bild aus dem Perseus-Andromeda-Sagenstoff schmückt das Mittelfeld einer
ehemals als Verkleidung des Sockels eines Grabdenkmals dienenden Reliefplatte.
Dargestellt ist die Szene des der Befreiung Andromedas vorausgehenden
Zwiegesprächs zwischen Perseus und der Kepheus-Tochter. Links steht Perseus,
heroisch nackt bis auf eine Über die Schultern fallende Chlamys, lässig
der rechts von ihm befindlichen Andromeda zugekehrt; sein mit der Hadeskappe
bedeckter Kopf folgt der Bewegung des Körpers. Vor der bizarren Felswand
der rechten Bildhälfte lehnt die anmutig jugendliche Gestalt Andromedas,
fast nackt und nur ab dem Schenkelbereich von einem Mantel bedeckt. Der
Kopf ist Perseus zugewandt und zeigt eine nach rückwärts gekämmte und
dort zu einer Rolle gebundene Frisur; die Arme sind gesenkt und an den
Handgelenken durch schmale Bänder an den Fels gefesselt. Die Gesamtkomposition,
welche zweifelsohne auf ein klassisches Musterbuchvorbild hindeutet, spricht
für einen geübten Bildhauer, wohl der Virunenser Werkstätte um die Mitte
des 2. Jh.s n. Chr. Die Verwendung von Motiven der Perseus-Andromeda-Sage
innerhalb der Grabmalkunst dürfte im Bereiche der Vorstellung von einer
Erlösung von irdischer Qual durch den Tod und einer Verklärung im jenseits
begründet liegen.
Lit.:
G. Piccottini, CSIR-Österreich 11/4 (1984), S. 54, Nr. 360, Taf 25.
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