FO: Magdalensberg
VO: Klagenfurt, Landesmuseum für Kärnten
B: 1,48 m (gesamt)
|
|
|
Wie
einer griechischen Hirtenidylle entnommen, mutet die Szene an, welche
eines der beiden auf dem Magdalensberg ausgegrabenen Freskenbilder wiedergibt.
Hier tut sich eine bukolische Landschaft auf, in deren Vordergrund zwei
Hirten sich im Flötenspiele messen; Schafe und ein Hirtenhund sind Zeugen
des Geschehens, während ein Berggott im Hintergrund des Bildes offenbar
als Schiedsrichter wirkt.
Der Bildausschnitt
zeigt den jüngeren der beiden Hirten, den knabenhaften, nackten Körper
leicht an einen Fels gelehnt, und vollkommen in sein Spiel mit dem Aulos
(Querflöte) vertieft. Von seiner Schulter ist ein violetter Mantel herab
und zum Teil unter seinen Körper geglitten; seine dunklen Locken schmückt
ein Efeukranz.
Die Meisterschaft
des Malers erweist sich an der perfekten Zeichnung des feinen Profils
des Gesichtes und an jener der zarten Finger, welche die Flöte spielen;
sie wird aber auch offenbar an der Feinheit des Pinselstrichs und an der
gleichermaßen bewußten wie gekonnten Verteilung der Zwischentöne der Farben.
Vielleicht wird in
diesem Bild, wie H. Kenner meint, Bukolisch-Dionysisches bereits vorweggenommen,
wie solches später, als Vorstellung ersehnter Gefilde im jenseits, innerhalb
der Grabkunst zum Ausdruck kommt und letztlich auch, als Symbolbegriff
des Paradieses selbst, in die Kunst des frühen Christentums Eingang findet.
Lit.:
H. Kenner, Die römischen Wandmalereien des Magdalensberges. Arch.
Forsch. Magdalensberg 8 (1985), S. 34 ff., Abb. 10 ff, Taf 13 ff |
|
|