|
Stochastik in der Schule |
|
Kurzfassungen 4. Jahrgang 1984 |
|
Heft
1
|
|
|
A.
C. Kimber
|
Bemerkungen
zu Kontingenztafeln
|
3-7
|
E.
Shoesmith
|
Ein
einfaches Verfahren zur Gewinnung des Schaubilds der
Gütefunktion
|
8-13
|
R.
Beyth-Marom
|
Zur
Wahl passender Parameter in der beschreibenden Statistik
|
14-19
|
P.
Roos
|
Erwartungswert
stetiger Zufallsvariablen - genau wie erwartet
|
20-26
|
G.
Bung
|
Ein
Kriterium für die Anwendbarkeit eines Näherungsverfahrens
bei der Bestimmung von Konfidenzintervallen
|
27-28
|
H.
G. Schönwald
|
Wahrscheinlichkeit und Wirklichkeiten - eine Bemerkung zur Wahrscheinlichkeitsrechnung in Klasse 6
|
29-34
|
B.
Dudley
|
Die
Markierungsmethode zur Schätzung der Populationsgröße
|
35-40
|
F.
Eicker
|
Anmerkungen
zu dem Artikel 'Umgehen mit dem Zufall' von B. Andelfinger
|
41-43
|
Heft
2
|
|
|
P.
N. Deland und H. S. Shultz
|
Ein elementarer Zugang zum Erwartungswert
|
5-12
|
I.
Birnbaum
|
Auf
wie viele Stellen bestimmen wir den Mittelwert
|
13-17
|
L.
Glickman
|
Familien, Kinder und Wahrscheinlichkeiten
|
18-23
|
H.
K. Strick
|
Darstellung
von Bundesliga-Tabellen
|
24-30
|
K.
Mc Kelvie, D. Harding und J. Fellman
|
Einfache
Bedingungen für die Approximation durch die
Normalverteilung
|
31-34
|
H.
G. Schönwald
|
Vom
Problem des Chevalier de Méré zur
Poisson-Verteilung
|
35-39
|
Heft
3
|
Schwerpunktthema
‚Abituraufgaben’
|
|
Autorenkollektiv
|
Sammlung
von Abituraufgaben
|
3-94
|
A. C. Kimber:
Bemerkungen zu Kontingenztafeln
Die Analyse des Zusammenhangs zweier
Merkmale ist schwierig. Teilt man die Merkmalswerte in Kategorien ein, so erhält
man eine sogenannte Kontingenztafel, die man dann mittels ?2-Test prüfen kann.
Ein auf diese Weise nachgewiesener Zusammenhang kann jedoch auch auf eine
versteckte dritte Variable zurückzuführen sein. Der Autor gibt einige Beispiele
für Fehlinterpretationen, die dadurch entstehen, daß man auf solche Ko-Variable
vergißt.
E. Shoesmith: Ein
einfaches Verfahren zur Gewinnung des Schaubilds der Gütefunktion
Eine entscheidende Schwierigkeit beim
Testen von Hypothesen ist die Asymmetrie von Null- und Alternativhypothese, die
sich in den Testergebnissen 'H0 wird abgelehnt' und 'H0 wird nicht abgelehnt'
widerspiegelt. Richtig verstehen kann man diese Asymmetrie nur, wenn man die
Gütefunktion eines Tests einführt. Im Wahrscheinlichkeitsnetz hat die Verteilungsfunktion
der Normalverteilung das Aussehen einer Geraden. Bezieht sich der Test auf
Normalverteilungen, so ist die Gütefunktion gleich der 'normalen'
Verteilungsfunktion und kann daher mit Vorteil in einem solchen
Wahrscheinlichkeitsnetz vereinfacht und studiert werden.
R. Beyth-Marom: Zur Wahl
passender Parameter in der beschreibenden Statistik
Es wird eine Kriterienliste zur Wahl
passender Lage- und Streuungsmaße sowie von Korrelationskoeffizienten
vorgestellt. Berücksichtigt werden Skalentypen, die Verlustfunktionen sowie die
Verteilung der Daten. Benötigt man die Maße für weiterführende statistische
Analysen, so gibt es für Mittelwert und Standardabweichung kaum Alternativen.
P. Roos: Erwartungswert
stetiger Zufallsvariablen - genau wie erwartet
Der Erwartungswert einer diskreten
Zufallsvariablen kann leicht mit der Analogie von Wahrscheinlichkeit und
relativer Häufigkeit motiviert werden. Beim Erwartungswert einer stetigen
Variablen schwindelt man sich durch, indem man auf die analoge Rolle von diskreter
Dichte und Dichtefunktion verweist. Hier wird der Übergang durch eine
nachträgliche Diskretisierung der stetigen Variablen motiviert: Man hat die
stetige Variable nur bis auf die Genauigkeit h gemessen. In einigen Beispielen
wird die numerische Gleichheit der Erwartungswerte belegt. Anschließend wird
der Übergang durch h ? 0 exaktifiziert, man kommt so zum Riemann-Integral für
den Erwartungswert.
G. Bung: Ein Kriterium
für die Anwendbarkeit eines Näherungsverfahrens bei der Bestimmung von Konfidenzintervallen
Bei der numerischen Berechnung eines
Konfidenzintervalles für den Parameter p einer Binomialverteilung hat man eine
quadratische Ungleichung zu lösen. Stattdessen kann man sich für 0.3 < p
< 0.7 mit einer Näherungslösung zufriedengeben. Hier wird ein weniger
strenges Kriterium angegeben, bei dem die Näherungslösung dennoch ausreichende
Genauigkeit erreicht.
H. G. Schönwald:
Wahrscheinlichkeit und Wirklichkeiten - eine Bemerkung zur
Wahrscheinlichkeitsrechnung in Klasse 6
Nach Ansicht des Autors sollen
mathematische Begriffe so eingeführt werden, daß sie das, was Schüler ganz
natürlich erleben, sinnvoll strukturieren. Er analysiert das Begriffspaar
'relative Häufigkeit - Wahrscheinlichkeit' und kommt zu dem Schluß, daß es
besser durch die Gegenüberstellung 'wirklicher Anteil - wahrscheinlicher
Anteil' ersetzt werden sollte.
B. Dudley: Die
Markierungsmethode zur Schätzung der Populationsgröße
Folgende Methode dient zur Schätzung des
Bestands einer bestimmten Tierart: Man fängt einige Tiere, markiert sie und
läßt sie wieder frei. Nach einiger Zeit sollten sie sich in der Population
zufällig verteilt haben. Jetzt fängt man wieder einige Tiere. Der Anteil
markierter Tiere in der Stichprobe wird auf die Grundgesamtheit übertragen und
liefert die erforderliche Schätzung. Der Autor stellt ein Klassenexperiment
dazu vor, das die Zahl aller bunten 'Smarties' in einer gekauften Schachtel
rasch schätzen läßt.
F. Eicker: Anmerkungen
zu dem Artikel 'Umgehen mit dem Zufall' von B. Andelfinger
Der Autor plädiert für ein richtiges
Augenmaß im Stochastikunterricht, damit die Stochastik nicht dasselbe Schicksal
erleidet wie die Mengenlehre. Er verweist auf die anwendungsorientierten
Techniken zur Analyse von Daten, die im Vergleich zu
Wahrscheinlichkeitsberechnungen noch an Gewicht gewinnen sollten.
Bei vielen Spielen ist der Erwartungswert
erst durch eine abzählbare Summe zu berechnen, was Schülern die Berechnungen
sehr erschwert. Hier wird ein rekursiver Zugang beschrieben, der den
Erwartungswert zu Beginn in eine Gleichung mit den bedingten Erwartungswerten
nach einem Experiment setzt. Können diese bedingten Erwartungswerte in Relation
zum unbekannten Erwartungswert zu Beginn gesetzt werden, dann kann man diese
Gleichung lösen. Damit kann man z.T. recht komplizierte Erwartungswerte einfach
berechnen.
I. Birnbaum: Auf wie
viele Stellen bestimmen wir den Mittelwert
Sind die Daten auf zwei Dezimalen genau,
so ist es nach Überlegungen zum Rundungsfehler möglich, den Mittelwert auch auf
zwei Stellen genau anzugeben. Betrachtet man die Fortpflanzung des
Rundungsfehlers statistisch, so ist eine Verbesserung der Genauigkeit auf vier
Stellen zu erreichen. Diese Ergebnisse werden verallgemeinert auf beliebige
Genauigkeit der Daten.
L. Glickman: Familien,
Kinder und Wahrscheinlichkeiten
Der Autor bedauert, daß man in der
elementaren Wahrscheinlichkeitsrechnung den Begriff Grundraum nicht sorgfältig
genug erarbeitet. Er führt drei verwandte Probleme vor, welche die
Schwierigkeiten aufzeigen: a) Aus den Familien mit zwei Kindern wird zufällig
eine ausgewählt, bei der eines der Kinder ein Junge ist. Mit welcher
Wahrscheinlichkeit ist das andere Kind ebenfalls ein Junge. b) Aus den Familien
mit zwei Kindern wird zufällig eine ausgewählt, und dann wird zufällig eines
der Kinder dieser Familie ausgewählt. Wenn dieses Kind ein Junge ist, so ist
die Wahrscheinlichkeit gesucht, daß das andere Kind ebenfalls ein Junge ist. c)
Aus allen Kindern von Familien mit zwei Kindern wird zufällig eines ausgewählt,
und es ist ein Junge. Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist das andere Kind in
seiner Familie ein Junge?
H. K. Strick:
Darstellung von Bundesliga-Tabellen
Um die Abschlußtabelle der Bundesliga zu rekonstruieren,
reicht es, die Zahl der Siege und der Unentschieden zu kennen. Bei
Punktegleichheit würden dann die Mannschaften auf denselben Platz gesetzt
werden. Diese Daten kann man in ein rechtwinkeliges Koordinatennetz
einzeichnen. Noch leichter ersieht man die Rangordnung, wenn man das
Koordinatennetz schiefwinkelig anlegt. Das ergibt eine Dreiecksdarstellung, in
der man den zeitlichen Verlauf des Ranges einer Mannschaft während der Saison
als Weg auf einem kubischen Graphen einzeichnen kann.
K. Mc Kelvie, D. Harding
und J. Fellman: Einfache Bedingungen für die Approximation durch die
Normalverteilung
Die Poisson- bzw. die Binomialverteilung
können unter gewissen Bedingungen durch die Normalverteilung angenähert werden.
Das sind keine geheimnisvollen Beziehungen, vielmehr können sie elementar aus
Überlegungen zur 3?-Regel abgeleitet werden.
H. G. Schönwald: Vom
Problem des Chevalier de Méré zur Poisson-Verteilung
Ist es von Vorteil auf das Eintreffen
wenigstens einer Sechs in 4 Würfen zu setzen? Ist es von Vorteil auf das
Eintreffen wenigstens einer Doppel-Sechs in 24 Würfen zu setzen? Dieses Problem
von de Méré hat 1654 die Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung ein gutes
Stück weitergebracht. Der Autor zeigt auf, daß im Sinne des Erwartungswertes
diese beiden Spiele gleichwertig sind. Er gibt eine Verallgemeinerung des
Problems, die direkt zur Poisson-Approximation der Binomialverteilung führt.
Heft 3: Schwerpunktthema
'Abituraufgaben'
Autorenkollektiv:
Sammlung von Abituraufgaben
Lehrer aus der gesamten Bundesrepublik
Deutschland haben den Herausgebern Aufgaben zugeschickt. Das Heft enthält 20
Aufgaben für den Grundkurs sowie 43 Aufgaben für den Leistungskurs jeweils ohne
Lösungen. Meistens sind die Adressen der Autoren sowie das verwendete Schulbuch
angegeben.