FO:
Virunum - Zollfeld
VO: Klagenfurt, Landesmuseum für Kärnten
H: 0,34 m, B: 0,67 m - Marmor |
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Vom
zentralen Kultbild mit dem Motiv der Stiertötung aus einem Mithrasheiligtum
in Virunum ist nur die linke obere Ecke mit der Büste des nach rechts
hin mit erhobener Fackel aus den Wolken aufsteigenden Sonnengottes (Sol-Helios)
erhalten. Durch die Wiedergabe des Gewölkes ist hinter der Heliosbüste
bewußt eine nischenförmige Höhlung erreicht worden, die es ermöglicht,
die Büste und vor allem den Kopf des Gottes ungemein plastisch, gewissermaßen
aus dem Firmament, hervortreten zu lassen. Ebenmäßigkeit zeichnet die
Gesichtszüge in Profil- wie En-face-Ansicht aus; die reichen und natürlich
wirkenden Haarlocken ziert eine Strahlenkrone. Vor der Büste ist das Fragment
eines Raben erhalten, das dem Helios heilige und in der Mithraslegende
als sein Bote dienende Tier. Die Gesamtwirkung des Hochreliefs wie auch
einzelner Details zeigen auffallende Parallelen zu den Skulpturen des
"Meisters von Virunum" und sprechen für die Zuweisung zu dessen Werkstätte
und somit auch für eine Entstehungszeit um die Mitte des 2. jh.s n. Chr.
Daß das ehemals vollständige Kultbild eine für provinzialrömische Verhältnisse
ungemein qualitätvolle Arbeit gewesen sein wird, läßt das in bescheidenen
Maßen erhaltene Fragment zumindest noch erahnen.
Lit.:
G. Piccottini, CSIR - Österreich, 11/4 (1984), S. 17f, Nr. 300a, Taf
5. |
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