FO:
Virunum - Zollfeld
VO: Klagenfurt, Landesmuseum für Kärnten
H: 1,24 m, B: 0,30 m - Marmor |
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Unter
den männlichen Götter- und Heroenskulpturen des "Meisters von Virunum"
zählt eine Statue des Kriegsgottes Mars zu den besser erhaltenen und überliefert
daher die an allen männlichen Skulpturen dieses Bildhauers erkennbare
Rezeption eines klassischen Vorwurfs am ehesten. Die Figur zeigt frontale
Haltung in strenger Vorderansicht, das ponderierte Standmotiv verleiht
dem Körper eine leicht-S-förmige Krümmung. Der linke Arm war abgewinkelt
gestaltet und in seine Beuge ein Schwert gelegt; ein Mantel erscheint
von der linken Schulter über den Rücken zum linken Unterarm geschlungen.
Deutlich betont zeigt sich der Leisten-Hüftwulst. Der leicht zur linken
Schulter gewandte Kopf trägt einen Helm mit hochgeklapptem Visier, unter
welchem stilisierte Locken hervordringen, die bis in den Nacken reichen.
Die gesamte Komposition der Skulptur, sowohl ihr Standmotiv wie auch die
Betonung des Leisten-Hüftwulstes weisen deutlich auf den Doryphoros des
Polyklet als Vorbild und Muster hin, allerdings werden dessen strengere
Formen hier wesentlich abgeschwächt und vor allem in den Proportionen
weniger meisterlich wiedergegeben.
Lit.:
G. Piccottini, CSIR - Österreich 11/1 (1968), s. 13, Nr. 4, Taf. 6.
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