Römische Mythologie  
 

EINLEITUNG

Gesamtheit der mythischen Überlieferungen der Kultur des alten Roms von der so genannten mythischen Zeit bis zum Beginn des Mittelalters. Danach wurde das Christentum die bestimmende Religion im Römischen Reich, die die ursprüngliche verdrängte. Die Religion der frühen Römer veränderte sich durch die Ergänzung zahlreicher und widersprüchlicher Überzeugungen in späteren Zeiten und durch die Übernahme eines großen Teils der griechischen Mythologie so stark, dass die Rekonstruktion der antiken Glaubensvorstellungen nicht mehr möglich ist. Da bereits vor Beginn der Geschichtsschreibung die religiösen Vorstellungen ständig neuen Einflüssen ausgesetzt waren und stark unterschiedliche regionale Ausprägungen auswiesen, blieben deren Wurzeln den frührömischen Verfassern von religiösen Werken wie dem Gelehrten Marcus Terentius Varro aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. weitgehend unbekannt. Andere klassische Autoren, wie der Dichter Ovid in seiner Fasti (Festkalender), waren von alexandrinischen Modellen stark beeinflusst und nahmen in ihre Werke oft griechische Glaubensüberzeugungen auf, um die fehlenden Steine im Mosaik der römischen Überlieferung auszufüllen.

DIE GÖTTER DER RÖMER  

Das römische Ritual unterschied zwischen zwei Gruppen von Göttern, den Di indigetes und De novensides oder novensiles. Die Indigetes waren die ursprünglichen Götter des römischen Staates, und aus ihren Namen und Funktionen wurden die Titel der frühesten Priester und die im Kalender festgelegten Feste abgeleitet. Von diesen Göttern wurden 30 mit besonderen Festen geehrt. Die Novensides waren spätere Gottheiten, deren Kulte in der geschichtlichen Zeit eingeführt wurden. Zu den frührömischen Gottheiten gehörte, außer den Di indigetes, eine Gruppe von Göttern, die bei verschiedensten Tätigkeiten wie der Ernte angerufen wurden. Fragmente alter Rituale, die bei Tätigkeiten wie Pflügen oder Säen erfüllt wurden, lassen erkennen, dass jede Tätigkeit einer einzelnen Gottheit zugeordnet war. Die Namen der jeweiligen Götter wurden in der Regel aus dem entsprechenden Verb abgeleitet. Diese Gottheiten können als Neben- oder Sondergötter zusammengefasst werden und wurden zusammen mit den Hauptgöttern verehrt.


Der Charakter der Indigetes und ihrer Feste zeigt, dass die Römer nicht nur ein Volk von Hirten und Ackerbauern waren, sondern auch häufig Kriege führten. Die Götter standen in engem Zusammenhang mit den Bedürfnissen und Problemen des täglichen Lebens in der römischen Gesellschaft. Diesen schützenden und strafenden Göttern zu Ehren wurden Riten und Opferungen peinlichst genau vollzogen. Janus bewachte die Eingänge, Vesta den Herd, die Laren beschützten die Felder und das Haus, Pales hütete die Weiden, Saturn die Saat, Ceres das Wachstum des Getreides, Pomona die Baumfrüchte und Consus sowie Ops die Ernte. Jupiter, dem Herrscher der Götter, wurde gehuldigt für die Hilfe, die sein Regen den Feldern und Weinbergen bringen konnte. Er führte als Herr über die Blitze die Aufsicht über die Tätigkeiten der Menschen und galt aufgrund seines ausgedehnten Herrschaftsbereichs als Beschützer der Römer bei ihren militärischen Aktivitäten außerhalb der Grenzen ihres Staates. Wichtige Götter in frühen Zeiten waren Mars und Quirinus, die oft miteinander gleichgesetzt wurden. Mars war der Gott der jungen Männer, der sich insbesondere um ihre militärischen Ausbildung kümmerte, und wurde im März und Oktober geehrt. Quirinus soll heutigen Gelehrten zufolge als Schutzgott der Heeresmacht in Friedenszeiten verehrt worden sein.

Die Spitze des frühesten Pantheon bildete die Trias Jupiter, Mars und Quirinus (deren drei Priester, die Flamines, den höchsten Rang einnahmen) sowie Janus und Vesta. Bei diesen frühzeitlichen Göttern hatte noch keine Personalisierung stattgefunden, und in ihren persönlichen Geschichten fehlten Ehen und Stammbäume. Im Gegensatz zu den griechischen Göttern handelten sie nicht wie Sterbliche, und demzufolge existieren nur wenige Mythen. Dem Königshaus der Tarquinier wurde der Legende nach die Bildung der großen kapitolinischen Trias Jupiter, Juno und Minerva zugeschrieben, welche den höchsten Rang in der römischen Mythologie einnahm. Später fanden die Anbetung der Diana auf dem Aventin und die Sibyllinischen Bücher, weltgeschichtliche Prophezeiungen, die der Sage nach Tarquinius Priscus Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. der Sibylle von Cumae abgekauft haben soll, Eingang in die Mythologie.

AUFNAHME FREMDER GOTTHEITEN  

Mit der Eroberung der benachbarten Gebiete durch den römischen Staat erfolgte die Aufnahme fremder Götter. Gewöhnlich gewährten die Römer den einheimischen Göttern der eroberten Territorien dieselben Ehren wie den eigenen Göttern. In vielen Fällen wurden die neu erworbenen Gottheiten formell aufgefordert, ihren Wohnsitz in neuen Heiligtümern in Rom aufzuschlagen. Darüber hinaus lockte die immer größer werdende Stadt Fremde an, die ihre eigenen Götter anbeten durften. Die eroberten Siedlungen in Italien haben den römischen Pantheon um Diana, Minerva, Hercules, Venus und andere, geringere, Gottheiten bereichert, von denen einige italische Gottheiten waren und andere ursprünglich aus Griechenland stammten. Die wichtigen römischen Gottheiten wurden schließlich den eher anthropomorphen griechischen Göttern und Göttinnen gleichgesetzt, deren Attribute und Mythen ebenfalls übernommen wurden.

RELIGIÖSE FESTE  

Der religiöse Festkalender spiegelte Roms Aufgeschlossenheit für die Kulte und Götter der eroberten Gebiete wider. Die ursprünglichen römischen religiösen Feste waren nur gering an Zahl. Einige der ältesten Feste hielten die Erinnerung an die Fruchtbarkeits- und Beschwichtigungsriten einer primitiven Ackerbaugesellschaft aufrecht. Neue Feste wurden jedoch eingeführt, um die Einbürgerung neuer Götter zu kennzeichnen. Schließlich gab es so viele, dass die Festtage im Kalender die Werktage übertrafen. Zu den wichtigeren religiösen Festen zählten die Saturnalien, die Lupercalia, die Equirrien und die Säkularspiele.

In der Kaiserzeit wurden die Saturnalien sieben Tage lang, vom 17. bis 23. Dezember, zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert. In dieser Zeit wurde die Arbeit eingestellt und den Sklaven die Freiheit geschenkt. Man beschenkte sich gegenseitig, und die Stimmung war ausgelassen. Die Lupercalia war ein uraltes Fest und ursprünglich dem italischen Hirtengott Lupercus geweiht. Sie wurde am 15. Februar vor seiner Grotte, der Lupercal, am Fuß des Palatin (Mons Palatinus) begangen, wo die legendären Gründer Roms, die Zwillinge Romulus und Remus, von einer Wölfin aufgezogen wurden. Eine der römischen Legenden, die sich um sie ranken, handelt von dem Hirten Faustulus, der die Zwillinge in der Höhle der Wölfin fand und mit nach Hause nahm, wo seine Gattin Acca Larentia sie großzog.

Die Equirrien, ein Fest zu Ehren des Mars, wurde am 27. Februar und am 14. März abgehalten, traditionsgemäß die Jahreszeit, in der neue Feldzüge vorbereitet wurden. Pferderennen auf dem Marsfeld bildeten den Höhepunkt des Festes.

Die Säkularspiele mit sportlichen Wettkämpfen sowie Opferungen wurden in unregelmäßigen Abständen veranstaltet. Traditionsgemäß wurden sie nur alle 100 Jahre begangen, um den Beginn eines neuen Säkulums oder Zeitalters zu würdigen. Diese Tradition wurde jedoch oft vernachlässigt.

RÖMISCHE TEMPEL  

Die Architektur der römischen Tempel wie auch ihre bloße Zahl spiegeln ebenfalls die Offenheit für alle Religionen wider. Der Tempel der Isis und des Sarapis auf dem Marsfeld, aus ägyptischen Baustoffen und im ägyptischen Stil errichtet, um dem hellenisierten Kult der ägyptischen Göttin Isis zu huldigen, ist kennzeichnend für die Verschiedenartigkeit der religiösen Denkmäler Roms. Eindrucksvolle Kultstätten waren der Tempel des Jupiter und das Pantheon. Der Jupiter-Tempel auf dem Kapitol wurde 509 vor unserer Zeitrechnung für die Trias Jupiter, Juno und Minerva eingeweiht. Ursprünglich im etruskischen Stil errichtet, wurde der Tempel in der Kaiserzeit mehrmals wieder aufgebaut oder restauriert und schließlich von den Vandalen im Jahr 455 n. Chr. zerstört. Das allen Göttern geweihte Pantheon wurde von 117 bis 138 n. Chr. unter Kaiser Hadrian errichtet und ersetzte einen kleineren Tempel, der unter General und Staatsmann Marcus Agrippa gebaut worden war. Im Jahr 607 wurde das Pantheon in eine christliche Kirche umgewandelt und ist heute ein italienisches Nationaldenkmal.

UNTERGANG DER RÖMISCHEN RELIGION  

Die Übertragung der anthropomorphen Eigenschaften der griechischen Götter auf die römische Religion und vielleicht noch mehr die weite Verbreitung der griechischen Philosophie unter gebildeten Römern führte zu einer zunehmenden Vernachlässigung der alten Riten, und im 1. Jahrhundert v. Chr. verfiel die religiöse Bedeutung der alten Priesterämter. Viele Männer, die aufgrund ihrer patrizischen Geburt zu diesen Riten aufgerufen waren, sahen hierin höchstens noch eine politische Notwendigkeit. Die Positionen des Pontifex oder Oberpriesters und des Auguren blieben aber weiterhin begehrte politische Ämter.

Eine durchgreifende Reform und Wiederherstellung des alten Systems wurde unter Kaiser Gaius Octavius Augustus durchgeführt. In den alten Ritualen wurde versucht eine Beziehung auf Gegenseitigkeit zu unsichtbaren Mächten herzustellen. Die Menschen erwiesen den Göttern einen angemessenen Dienst und wollten dafür mit einem Leben in Sicherheit belohnt werden.

Trotz der von Augustus eingeführten Reformen tendierte die römische Religion dazu, sich mehr und mehr auf das Kaiserhaus zu konzentrieren. Schließlich wurde der Kaiser nach seinem Tod unter die Staatsgötter aufgenommen. Eine solche Vergöttlichung setzte bereits vor der Gründung des Kaiserreiches mit Julius Caesar ein. Auch die Kaiser Augustus, Claudius, Vespasian und Titus Flavius Vespasianus wurden vergöttlicht, eine Ehrung, die den meisten Kaisern nach der Herrschaft von Marcus Cocceius Nerva (96-98 n. Chr.) zuteil wurde.

In der Kaiserzeit wurden zahlreiche fremde Kulte populär, die sich in zunehmendem Maße verbreiteten, wie die Anbetung der ägyptischen Göttin Isis und des persischen Gottes Mithras, wobei der Mithras-Kult in einigen Beziehungen dem Christentum ähnelte. Trotz der Verfolgungen, die sich von Neros Herrschaft auf die des Diokletian erstreckten, nahmen immer mehr Römer das Christentum an. Unter Konstantin dem Großen, der als Alleinherrscher von 324 bis 337 n. Chr. regierte, wurde das Christentum eine vom römischen Staat offiziell unterstützte Religion. Im Jahre 392 n. Chr. untersagte das Gesetz, das von Kaiser Theodosius I. erlassen worden war, endgültig jede Praktizierung jener Kulte, die jetzt als heidnisch angesehen wurden.

Roman Mythology

Body of religious and historical beliefs, and attendant rituals and other observances, held or practised by the ancient Romans from the legendary foundation of Rome in the 8th century BC (see Kings of Rome) until Christianity finally supplanted the native religions of the Roman Empire in the 4th century AD. The original religion of the early Romans was so modified by the addition of numerous and conflicting beliefs in later times, and by the assimilation of a vast amount of Greek mythology, that it cannot be reconstructed precisely. Because extensive changes in Roman religion had already taken place before the Roman literary tradition began (see Latin Literature), its origins were in most cases unknown to early Roman writers on religion, such as Marcus Terentius Varro, a scholar of the 1st century BC. Other Classical writers, such as the poet Ovid in his Fasti (Calendar), were strongly influenced by Alexandrian models, and in their works they frequently incorporated Greek beliefs to fill gaps in the Roman tradition.

Gods of the Roman People

Roman mythology clearly distinguishes two classes of gods, the indigetes and the novensides, or novensiles. The indigetes were the original gods of the Roman state, and their names and nature are indicated by the titles of the earliest priests and by the fixed festivals of the calendar; 30 such gods were honoured with special festivals. The novensides were later divinities whose cults were introduced in the historical period. Early Roman divinities included, in addition to the indigetes, a host of so-called specialist gods whose names were invoked when various activities, such as harvesting, were carried out. Fragments of old ritual accompanying such acts as ploughing or sowing reveal that at every stage of the operation a separate deity was invoked, the name of each deity being regularly derived from the verb for that activity. Such divinities may be grouped under the general term of attendant, or auxiliary, gods, who were invoked along with the greater deities. Early Roman cult was not so much polytheism as polydemonism: the worshippers’ concepts of the invoked beings consisted of little more than their names and functions, and the being’s numen, or power, manifested itself in highly specialized ways.

The character of the indigetes and their festivals show that the early Romans were not only members of an agricultural community but were also fond of fighting and much engaged in war. The gods represented distinctly the practical needs of daily life, as felt by the Roman community to which they belonged. They were scrupulously accorded the rites and offerings considered proper. Thus, Janus and Vesta guarded the door and hearth, the Lares protected the field and house, Pales the pasture, Saturn the sowing, Ceres the growth of the grain, Pomona the fruit, and Consus and Ops the harvest. Even the majestic Jupiter, the ruler of the gods, was honoured for the aid his rains might give to farmland and vineyards. In his more encompassing character he was considered, through his weapon of lightning, the director of human activity and, by his widespread domain, the protector of the Romans in their military activities beyond the borders of their own community. Prominent in early times were the gods Mars and Quirinus, who were often identified with each other. Mars was a god of young men and their activities, especially war; he was honoured in March and October. Quirinus is thought by modern scholars to have been the patron of the armed community in time of peace.

At the head of the earliest pantheon was the triad Jupiter, Mars, and Quirinus (whose three priests, or flamens, were of the highest order), and Janus and Vesta. These gods in early times had little individuality, and their personal histories lacked marriages and genealogies. Unlike the gods of the Greeks, they were not considered to function in the manner of mortals, and thus few accounts of their activities exist. This older worship was associated with Numa Pompilius, the second legendary king of Rome, who was believed to have had as his consort and adviser the Roman goddess of fountains and childbirth, Egeria. New elements were added at a relatively early date, however. To the royal house of the Tarquins was ascribed by legend the establishment of the great Capitoline triad (so called because they were worshipped on the Capitoline Hill), Jupiter, Juno, and Minerva, which assumed the supreme place in Roman religion. The concept of a triad of deities can be traced to the religion of the Etruscans, whose culture flourished in central Italy before the rise of Rome. Other additions were the worship of Diana on the Aventine Hill and the introduction of the Sibylline Books, prophecies of world history, which, according to legend, were purchased by Tarquin the Proud in the late 6th century BC from the Cumaean Sibyl, the priestess of Apollo at Cumae.

Inclusion of Other Deities

The absorption of neighbouring native gods took place as the Roman state conquered the surrounding territory. The Romans commonly granted the local gods of the conquered territory the same honours as the earlier gods who had been regarded as peculiar to the Roman state. This process has been called interpretatio Romana, or the Roman understanding. In many instances the newly acquired deities were formally invited to take up their abode in new sanctuaries at Rome. Moreover, the growth of the city attracted foreigners, who were allowed to continue the worship of their own gods. In addition to Castor and Pollux, the conquered settlements in Italy (which included Greek colonies as well as the towns of the Etruscans and other indigenous people) seem to have contributed to the Roman pantheon Diana, Minerva, Hercules, Venus, and other deities of lesser rank, some of whom were Italian divinities, others originally derived from Greece. The important Roman deities were eventually identified with the more anthropomorphic Greek gods and goddesses, whose attributes and myths were also taken over. Thus Jupiter was identified with Zeus, Juno with Hera, Minerva with Athena, and so on.

Religious Festivals

The Roman religious calendar reflected Rome’s hospitality to the cults and deities of conquered territories. Originally, Roman religious festivals were few in number. Some of the oldest survived to the very end of the pagan empire, preserving the memory of the fertility and propitiatory rites of a primitive agricultural people. New festivals were introduced, however, to mark the naturalization of new gods. So many festivals were adopted eventually that the work days on the calendar were outnumbered by feast days. Among the more important of the Roman religious festivals were the Saturnalia, the Lupercalia, the Equiria, and the Secular Games.

Under the empire, the Saturnalia was celebrated for seven days, from December 17 to 23, during the period in which the winter solstice occurs. All business was suspended, slaves were given temporary freedom, gifts were exchanged, and merriment prevailed. The Lupercalia was an ancient festival originally honouring Lupercus, a pastoral god of the Italians. The festival was celebrated on February 15 at the cave of the Lupercal on the Palatine Hill, where the legendary founders of Rome, the twins Romulus and Remus, were supposed to have been nursed by a wolf. Among the Roman legends connected with them is that of Faustulus, a shepherd who was supposed to have discovered the twins in the wolf’s den and to have taken them to his home, in which they were brought up by his wife, Acca Larentia.

The Equiria, a festival in honour of Mars, was celebrated on February 27 and March 14, traditionally the time of year when new military campaigns were prepared. Horse races in the Campus Martius notably marked the celebration.

The Secular Games, which included both athletic spectacles and sacrifices, were held at irregular intervals, traditionally once only in about every century, to mark the beginning of a new saeculum, or era. The tradition, however, was often neglected.

Roman Temples

The architecture of Roman temples, as well as their sheer number, also reflects the city’s receptivity to all the religions of the known world. The temple of Isis and Serapis in the Campus Martius, built of Egyptian materials and in the Egyptian style to house the Hellenized cult of the Egyptian deity Isis, is typical of the heterogeneity of Roman religious monuments. The most noteworthy temples of Rome were the temple of Jupiter Capitolinus and the Pantheon. The temple of Jupiter Capitolinus, on the Capitoline Hill, was dedicated in 509 BC to Jupiter, Juno, and Minerva. Constructed originally in the Etruscan style, it was rebuilt or restored several times under the empire and was finally ruined by the Vandals in AD 455. The Pantheon was built from AD 117 to 138 by Emperor Hadrian and dedicated to all the gods; this building replaced a smaller temple built by the general and statesman Marcus Agrippa. The Pantheon became a Christian church in 607 and is now an Italian national monument.

Decline of the Roman Religion

The transference of the anthropomorphic qualities of Greek gods to Roman religion and, perhaps even more, the prevalence of Greek philosophy among well-educated Romans brought about an increasing neglect of the old rites, and in the 1st century BC the religious importance of the old priestly offices declined rapidly. Many men whose patrician birth called them to these duties had no belief in the rites, except perhaps as a political necessity, and the mass of the uneducated populace became increasingly interested in foreign rites. Nevertheless, the positions of pontiff and augur remained coveted political posts.

A thorough reform and restoration of the old system was carried out by Emperor Augustus, who himself became a member of all the priestly orders. Even though the earlier ritual had had little to do with morality, being mainly a businesslike relation with unseen powers in which human beings paid proper service to the gods and were rewarded by security, it had promoted piety and religious discipline and thus was fostered by Augustus as a safeguard against internal disorder. During this period the legend of the founding of Rome by the Trojan hero Aeneas became prominent because of the publication of The Aeneid, the epic poem by Virgil.

In spite of the reforms instituted by Augustus, the Roman religion in the empire tended more and more to centre on the imperial house, and it became customary for the emperors to be deified after death. Such deification began even before the establishment of the empire, with Julius Caesar. The emperors Augustus, Claudius, Vespasian, and Titus were also deified, and after the reign (AD 96-98) of Marcus Cocceius Nerva, few emperors failed to receive this distinction.

Under the empire, numerous foreign cults grew popular and were widely extended, such as the worship of the Egyptian goddess Isis and that of the Persian god Mithras, which was similar to Christianity in some respects. Despite persecutions extending from the reign of Nero to that of Diocletian, Christianity steadily gained converts, and it became an officially supported religion in the Roman state under Constantine the Great, who ruled as sole emperor from AD 324 to 337. All the pagan cults were prohibited in AD 392 by an edict of Emperor Theodosius I.

Mitologia Romana

Insieme degli elementi mitologici che costituirono il patrimonio culturale degli antichi romani dalla fondazione di Roma fino alla diffusione del cristianesimo. In realtà le attestazioni mitologiche nella cultura latina sono perlopiù tarde e tutte letterarie, mentre la religiosità romana era strettamente connessa più con l'aspetto cultuale, privato e pubblico, del sacro che con la sua rappresentazione narrativa, al punto da far definire la religione romana una religione "demitizzata".

Formalmente, la religione nell'antica Roma era il frutto della combinazione di tradizioni preromane, proprie delle genti italiche ed etrusche, sulle quali si innestarono credenze eterogenee e molti elementi della mitologia greca e, in seguito, ad esempio al tempo delle Metamorfosi di Ovidio, temi sviluppati dai mitografi ellenistici. Ma anche quando la mitologia greca si fece strada trovando equivalenze e corrispondenze riconoscibili nell'ambito della cultura romana, al suo interno poterono essere filtrati soltanto quegli elementi che esulavano dalla mentalità speculativa greca e dalla impostazione sociale della polis. Poiché infatti la storia romana era quella della progressiva affermazione di una potenza forte sulle altre, e la religiosità latina identificava il sacro con lo stato, le figure e i miti che si affermarono furono quelli che meglio rappresentavano e legittimavano tali atteggiamenti. Pertanto Roma non conobbe miti cosmogonici o teogonie che giustificassero l'ordine universale e sociale, ma miti civili e storici che rappresentavano le origini della civiltà latina, come il mito di Enea o i racconti su Muzio Scevola, Orazio Coclite, il ratto delle sabine e le oche del Campidoglio. Le stesse figure dei primi re di Roma, dal fondatore Romolo e dal legislatore Numa Pompilio fino a Tarquinio il Superbo, si collocano nello spazio intermedio fra storia e mito, e paiono ad alcuni piuttosto maschere funzionali che figure reali.

Gli dei dell'età arcaica

 

La religione romana arcaica distingueva due tipologie di dei, detti di indigetes e di novensiles; gli indigetes erano gli dei romani autoctoni, trenta dei quali venivano onorati con festività speciali, mentre i novensiles erano divinità assimilate in epoche successive. Le più antiche divinità romane comprendevano, oltre agli indigetes, una serie di divinità specifiche, o numina, designabili genericamente come "divinità custodi" o "ausiliarie", i cui nomi riflettevano le parole indicanti le attività durante le quali venivano invocati; il culto che veniva loro tributato era accomunato a quello rivolto alle divinità maggiori. Essendo queste divinità prive di una identità personale definita, più che una forma di politeismo, la religione latina antica è stata definita come "polidemonismo".

Gli dei rappresentavano distintamente le necessità pratiche della vita quotidiana, secondo le esigenze della comunità alla quale appartenevano: a loro venivano scrupolosamente offerti sacrifici rituali e le loro immagini venivano esposte intorno a tavole imbandite, in simbolici banchetti detti lectisternia, cui venivano "invitate" di volta in volta le divinità che si volevano maggiormente vicine alla comunità nel frangente specifico. Così, Giano veniva chiamato a vegliare sulle porte e i passaggi, Vesta sul focolare, i Lari proteggevano i campi e la casa, Pale i pascoli, Saturno la semina, Cerere la crescita del grano, Pomona la frutta, Conso e Opi il raccolto. Anche Giove, re degli dei, veniva onorato per l'aiuto che le sue piogge dispensavano a coltivazioni e vigneti. Importanti fin dai tempi più antichi erano gli dei Marte e Quirino, spesso affiancati: Marte era dio della gioventù e della guerra, mentre Quirino, che veniva identificato con Romolo, era probabilmente il patrono della comunità armata nei periodi di pace. Figura principale del pantheon primitivo era la triade formata da Giove, Marte e Quirino (i cui tre sacerdoti, o flamines, possedevano la massima autorità), assieme a Giano e a Vesta.

La tradizione ascrive alla stirpe reale dei Tarquini la successiva instaurazione della Triade Capitolina, composta da Giove, Giunone e Minerva, la costruzione sul colle Aventino di un tempio dedicato a Diana e l'introduzione dei Libri Sibillini, che contenevano profezie sulla storia del mondo; secondo la leggenda, Tarquinio il Superbo acquisì i Libri Sibillini alla fine del VI secolo a.C. dalla Sibilla cumana.

Incorporazione di altre divinità

L'assimilazione degli dei onorati dai popoli confinanti avvenne contemporaneamente all'espansione della potenza romana: i romani generalmente tributavano alle divinità dei territori conquistati i medesimi onori riservati alle divinità romane native, invitando formalmente le divinità a prendere dimora nei nuovi santuari romani e permettendo agli stranieri di continuare a osservare i propri culti. Oltre a Castore e Polluce, i territori conquistati arricchirono il pantheon romano con Diana, Minerva, Ercole, Venere e altre divinità minori, alcune delle quali italiche, altre originariamente greche. In seguito, le principali divinità romane vennero identificate con quelle del pantheon greco, dalla cui tradizione assimilarono anche le caratteristiche funzionali e le narrazioni mitiche.

Anche nella tipologia dei templi l'architettura romana riflette la ricettività della città verso tutte le religioni del mondo conosciuto. Il tempio di Iside e Serapide nel Campo Marzio, costruito in stile egizio per ospitare il culto ellenizzato della divinità egizia Iside, riflette l'eterogeneità dei monumenti religiosi romani.

Culto, cariche e festività religiose

L'identificazione tra la gestione dello stato e la pratica del culto era tale, per i romani, che le cariche religiose assunsero fin dalle origini una valenza giuridica e politica: dai collegi augurali e pontificali, preposti rispettivamente alla divinazione e all'esecuzione dei riti, al rex sacrorum e al pontifex maximus, le due massime funzioni della Roma monarchica e della Roma imperiale, identificati rispettivamente con il re e l'imperatore.

Tra le più importanti festività religiose romane vi erano i saturnalia, i lupercalia, gli equiria e i ludi saeculares. In epoca imperiale i Saturnali, che in precedenza erano celebrati dal 17 al 19 dicembre, si celebravano per sette giorni, dal 17 al 23 dicembre: tutte le attività s'interrompevano, agli schiavi veniva concessa una temporanea libertà, si scambiavano doni e l'allegria regnava ovunque. I lupercalia erano un'antica festività originariamente in onore di Luperco, dio pastorale degli italici. Si celebrava il 15 febbraio nella grotta del Lupercale, sul colle Palatino, dove si credeva che i leggendari fondatori di Roma, i gemelli Romolo e Remo, fossero stati allattati da una lupa. Gli equiria, celebrati in onore di Marte il 27 febbraio e il 14 marzo, erano caratterizzati soprattutto da corse di cavalli nel Campo Marzio. I Ludi o giochi secolari, che comprendevano spettacoli atletici e sacrifici, si tenevano a intervalli irregolari, tradizionalmente ogni cento anni circa, per indicare l'inizio di un nuovo saeculum, o era; la tradizione, tuttavia, venne spesso disattesa.

Declino della religione romana

L'influenza della mitografia ellenistica sulla letteratura latina e la diffusione della filosofia greca tra i romani di buona cultura condussero al declino progressivo degli antichi riti civili, a partire dal I secolo a.C. Una riforma del sistema religioso venne condotta dall'imperatore Augusto, egli stesso pontifex maximus e membro di tutti gli ordini sacerdotali, il quale promosse un recupero dell'antica religione a salvaguardia della stabilità sociale; durante questo periodo acquistò importanza il mito, cantato nell'Eneide di Virgilio, che faceva risalire le origini di Roma all'eroe Enea, superstite della guerra di Troia. Con l'impero si accentuò ulteriormente la tendenza a identificare il divino con lo stato, personificato nella figura dell'imperatore: come già Giulio Cesare, ancor prima della fondazione dell'impero, furono divinizzati Augusto, Claudio, Vespasiano e Tito; dopo Nerva, soltanto a pochi imperatori non fu concesso questo omaggio. Durante l'impero acquisirono popolarità e diffusione culti stranieri, come l'adorazione del dio persiano Mitra; infine, nonostante le persecuzioni che si estesero dal regno di Nerone a quello di Diocleziano, il cristianesimo riuscì ad affermarsi e venne persino incoraggiato ufficialmente sotto Costantino il Grande (324-337). Tutti i culti pagani vennero infine proibiti nel 392 con il cosiddetto editto di Costantinopoli, promulgato dall'imperatore Teodosio I.

Quelle: Microsoft Encarta