Geschichte

In neolithischen Epoche tauchten die ersten burgähnlichen Siedlungen auf Hügeln auf Von einer solchen zeugen auf der Hal­binsel von Split Funde von Goldgegenständen auf der Anhöhe Gripe. In der Bronze‑ und Eisenzeit war dieser Raum von illyri­schen Dalmatern bewohnt, nach denen die ganze Region Dal­matien benannt wurde. Eine Reihe befestigter illyrischer Burgen befindet sich auf den Gipfeln des Kozjak, während sich die größeren illyrischen Siedlungen im Küstengebiet entwickelt haben. Im IV.vorchristlichen Jahrhundert gründeten die griechischen Kolonisten auf diesem Gebiet ihre ersten Kolo­nien. Neben den bereits bestehenden illyrischen Siedlungen bauten sie auch ihre Städte Tragurion (Trogir), Salona (Solin) und Epetion (Stobree). Die Stadt Salona nimmt einen aus­gesprochen günstigen Platz ein: an der Flussmündung des Jadro und an der Kreuzung des längs der Küste verlaufenden Weges und jenes, der über die Schlucht von Klis ins Binnenland führt. Zur Zeit der römischen Oberhoheit entwickelte sich Salona zu einer großen Stadt, die zum Verwaltungs‑, Wirtschafts‑ und Glaubenszentrum der ganzen östlichen Adriaküste wurde. Im 1. vorchristlichen Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Augustus, er­hielt Salona den Status einer Kolonie (Colonia Martia lulia Sa­lonae). Bis zu seinem Untergang während der awarisch ‑slawischen Eroberungs‑ und Zerstörungszüge weitete sich Sa­lona ununterbrochen aus, und in der Stadt wurden große Kom­plexe weltlicher und kultischer Bauten errichtet die noch heute in den Ruinenfragmenten von einr großen, systematisch  gebau­ten und bedeutenden kosmopolitischen Mittelmeerstadt zeugen. Nach einigen Schätzungen könnte die Stadt während ihres höchsten Aufstiegs beinahe 60.000 Einwohner gezählt ha­ben. Die Ruinen von Salona gehören zu den bedeutendsten ar­chäologischen Stätten an der östlichen Adriaküste. Eine besondere Bedeutung für die Erforschung des Frühchristen­tums weisen die Komplexe von Kirchengebäuden und einige große christliche Nekropolen in Salona und seiner Umgebung auf. Die archäologische Erforschung Salonas findet seit beinahe zwei Jahrhunderten statt, und Generationen kroatischer und ausländischer Archäologen leisteten ihren Beitrag zur Rekon­struktion des Raumes, der Stadtgliederung und der komplexen Formen des städtischen Lebens zur Zeit der Antike. Darunter ist besonders der berühmte aus Split gebürtige Archäologe Don Frano Bulic zu erwähnen, der sich große Verdienste bei der Er­forschung der frühchristlichen Epoche auf dem Gebiet von Sa­lona erworben hat. Seinen Bemühungen verdankt Salona auch, dass dort im Jahr 1894 der Erste internationale Kongress der altchristlichen Archäologie stattgefunden hat. Ein ebenbürtiger Kenner des antiken Lebens in Salona war der berühmte dänische Archäologe Ejnar Dyggve, , der in den zwanziger Jahren des 20.Jahrhunderts diesen Raum erforscht hat.

In unmittelbarer Nähe von Salona, auf der Spliter Halbinsel, befand sich in der Bucht, die damals Aspalathos hieß (was in griechischer Sprache die Bezeichung für die buschige Mediter­ranpflanze Ginster ist, die im Frühjahr intensiv gelb blüht), wahrscheinlich eine gleichnamige kleine griechische Siedlung. Sie hieß in römischer Zeit auch Spalatum, was auf der erhalt­enen Kopie einer römischen Wegekarte aus der Zeit vor dem Bau des Diokletianpalastes zu sehen ist. Es ist zwar noch nicht endgültig erwiesen, dass sich die Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Stadtkerns von Split befand, aber während der ar­chäologischen Erforschung des Ostteils des Diokletianpalastes wurden Reste einer Architektur freigelegt, die von urbaner Struktur oder zumindest von einem größeren repräsentativen oder kultischen Komplex zeugen, der sich auch vor dem Palast­bau auf diesem Gebiet befand. Die jüngste archäologische For­schung liefert auch auf dem weiteren Stadtkerngebiet neue Angaben zu Gunsten dieser Behauptungen. An dieser beson­ders günstig gelegenen Stelle, am Ende der südlichen Bucht der Halbinsel von Split, wurde in den Jahren 293 bis 305 der Palast des römischen Kaisers Diokletian gebaut.

Gajus Aurelius Valerius Diokletianus war Illyrer, höchst­wahrscheinlich in Salona geboren. 284 wurde er von den römischen Legionen zum Kaiser erklärt. Seine Herrschaft war von umfangreichen Verwaltungsreformen gekennzeichnet, deren bedeutendste war, dass er das Kaiserreich wegen seiner Größe und der Schwierigkeiten, die sich aus der Zentralverwal­tung eines derart riesigen Raumes ergaben, in zwei Teile auf­geteilt und das Herrschaftssytem der vier Tetrarchen (zwei Kaiser und zwei Stellvertreter, Caesares) eingeführt hat. Als seinen Machtbereich wählte er im Jahre 293 den Ostteil des Kaiserreichs mit dem Verwaltungszentrum in Nikomedia, einer Stadt in Bithynien an der Küste des Marmormeeres (heute in der Türkei). Zu jener Zeit begann er vermutlich seinen Palast zu bauen, in den er sich nach seiner Abdikation zurückziehen sollte. Die Baumeister waren zweifellos vom Osten gekommen, wovon auch die eingemeißelten griechischen Namen ‑ Zotikos und Fi­latos ‑ zeugen. Das Steinmaterial für den Palastbau wurde zu einem Teil aus den Steinbrüchen auf der Insel Brac und zum an­deren aus jenen in der Umgebung von Trogir herbeigeschafft. Die architektonische Verzierung sowie die Marmorsorten für die Beschichtung stammten von der italischen Halbinsel, den griechischen Inseln und vor allem aus Ägypten. Nach seiner Ab­dikation im Jahre 305 zog Diokletian in das sehr geräumige durch feste Mauern und mächtige Türme befestigte Schloss mit einem rechteckigen Grundriss ein. Im Palast wurde auch ein Mausoleum errichtet, das den Körper des Kaisers nach seinem Tode aufnehmen sollte. Nach Diokletians Tod im Jahre 316 ver­blieb der Palast im Besitz der römischen Kaiser. Bekannt ist die Tatsache, dass der vorletzte Kaiser des Westlichen Reiches, Ju­lius Nepos, im Jahre 475 im Palast Zuflucht fand.

 

Vergl. Split, Geschichte, Kultur, Künstlerisches Erbe . Forum – Zadar 2000