Wieder ist ein Heft
fertig. Das letzte mit dem alten Layout, bevor wir das Format der
Zeitschrift auf A4 umstellen. Das letzte in diesem Millennium.
Passend zum historischen Datum auch die Auseinandersetzung mit der
Geschichte, in diesem Fall mit der Geschichte der Stochastik, wie
dies im Artikel von Wirths erfolgt. Lernen aus der Geschichte, ohne
all ihre Irrwege und Umwege selbst durchgehen zu müssen, kann zu
einem vertieften Begriffsverständnis führen. Kann,
insbesondere bei so ambivalenten Begriffen wie Wahrscheinlichkeit und
Risiko, überhaupt erst die Fülle der Begriffe entfalten
helfen. In diesem Sinne möchte ich Ihnen den Artikel besonders
anempfehlen. Ich selbst habe mich ja ausführlich mit der
Begriffsgeschichte von Wahrscheinlichkeit eingehend befasst. Dieses
Begriffs-Studium rechtfertigt auch einen Artikel in dieser Überlänge.
Novität am Rande: Die vom Autor angebotenen und wichtigen
historischen Ergänzungen sind am Internet abrufbar, und zwar
unter
http://www.uni-klu.ac.at/stochastik.schule
Bedenken Sie dabei, dass
wir erst im Aufbau einer ansprechenden Homepage sind, wir müssen
dies alle erst lernen; wollen dies aber auch und wollen Ihnen damit
in Zukunft noch mehr Informationen bieten.
Erfreulich ist auch,
dass wir in der Zwischenzeit eine ganze Reihe von interessanten
Beiträgen von AutorInnen aus unserem Sprach- und Kulturraum
haben, so dass wir im Moment gar nicht genügend Platz finden,
alle schnell zu veröffentlichen. Aus dem reichen Angebot wählte
ich diesmal noch einen Werkstattbericht von Diepgen, der über
die Sorgen eines Lehrbuchautors berichtet, der die Begriffe stimmig
in eine Lehrbuch-Sequenz umsetzen will, damit die Lernenden nicht an
eventuellen Lücken in der Begriffsbildung scheitern.
Aufgaben im Abitur sind
für LehrerInnen immer ein wichtiger Prüfstein für den
Unterricht - es können gar nicht genug Erfahrungen darüber
ausgetauscht werden. Die Absichten des Unterrichts, aber auch die
Sinnhaftigkeit der dabei erlernten Begriffe wird aus Abituraufgaben,
aus ganz anderer als der historischen Perspektive von oben sichtbar -
der Aufsatz von Ringel geht in diese Richtung.
Es schließen
einige Informationen an. Ich selbst berichte über einen
Wettbewerb „Statistische Posters“, der unter dem Motto
steht, einfache Werkzeuge selbst anzuwenden und damit Statistik
erlebend zu lernen. Ein echter Schönwald-Leserbrief mahnt uns,
den Schulalltag nicht zu vergessen. Die bibliographische Rundschau
von König rundet das Heft wie immer ab.
Ich wünsche Ihnen
viel Freude beim Lesen und uns wünsche ich Rückmeldungen -
unsere Zeitschrift kann nur so gut sein, wie gut eben diese
Rückmeldungen sind. Fühlen Sie sich in diesem Sinn
aufgerufen, zur Verbesserung der Zeitschrift aus Ihrer Sicht
beizutragen. Wir danken es Ihnen jetzt schon aufrichtig.
Ihr Manfred Borovcnik
Klagenfurt, im Oktober
1999