Diskussion über die
Entwicklung des Vereins und unserer Zeitschrift
Auf der
Herausgebersitzung im Herbst 1994 anläßlich der
Herbsttagung des Arbeitskreises "Stochastik" der GDM in
Magdeburg und auf der Mitgliederversammlung unseres Vereins zur
Förderung des schulischen Statistikunterrichts" während
der MNU-Tagung in Nürnberg ist über die zukünftige
Entwicklung des Vereins und unserer Zeitschrift diskutiert worden.
Darüber möchte ich kurz berichten, um die Überlegungen
und die Diskussion in die breitere Öffentlichkeit der Leser
dieser Hefte zu tragen.
(1) Für den Verein
wurde im wesentlichen eine Namensänderung vorgeschlagen, in:
Verein zur Förderung des (schulischen) Stochastikunterrichts,
entsprechend der allgemeineren Zielsetzung und der sich immer mehr
durchsetzenden Bezeichnung "Stochastik" als Oberbegriff für
Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Über den Zusatz
"schulisch" (ja oder nein) bestand kein Konsens. Es gab
Stimmen, die diesen expliziten Bezug auf die Schule unbedingt
erhalten wollen, während andere diesen Bezug durch den
Stochastikunterricht (im Gegensatz zu der Lehre an den
Hochschulen) schon genügend ausgedrückt sahen.
Für unsere
Zeitschrift wurden im wesentlichen zwei Entwicklungslinien vor-
getragen und erörtert, eine inhaltliche und eine gestaltliche.
(2) Man kann wohl ohne
weiteres feststellen, daß sich die Aufsätze unserer
Zeitschrift überwiegend auf den Unterricht an Gymnasien
beziehen, insbesondere die Originalaufsätze. Es wäre
wünschenswert, wenn auch der Stochastikunterricht an Haupt-,
Real- und Gesamtschulen regelmäßig angesprochen würde.
Dazu käme es darauf an, Kollegen von diesen Schultypen für
die Mitarbeit an unserer Zeitschrift zu gewinnen.
Ein weiterer Vorschlag
sieht vor, unsere Zeitschrift verstärkt in der Lehrerfortbildung
zu engagieren, wobei vor allem an die Einsteiger in den
Stochastikunterricht gedacht ist. Lehrerfortbildung im allgemeinen
Sinn betreiben wir unentwegt.
Außerdem wurde
dafür plädiert, Beiträge zu verfassen, die für
die Unterrichtsvorbereitung direkt verwendbares Material (Daten,
Aufgaben, Vorlagen, Grafiken, ...) vorschlagen, wie dies in einigen
anderen Zeitschriften ja auch regelmäßig geschieht. Da ich
mich persönlich hierfür besonders eingesetzt habe, habe ich
in dieses Heft einen solchen Vorschlag von mir als Beispiel
aufgenommen. Aber ich denke dabei vor allem an Beiträge von
Kollegen und Kolleginnen in den Schulen, die ein erfolgreiches
"Unterrichtselement" auch anderen Kollegen und Kolleginnen
vorschlagen möchten.
(3) Unsere Zeitschrift
erscheint jetzt im 15. Jahrgang immer noch im Kleinformat DIN A5. Ich
meine, es wäre an der Zeit zum DIN A4-Format überzugehen:
Dieses bietet mehr Möglichkeiten der Gestaltung, ist flexibler
zu gestalten und einfacher zu drucken und zu heften, und die oben
vorgebrachte Idee der Veröffentlichung von Unterrichtsmaterial
wäre in diesem größeren Format schon im Hinblick auf
Kopiervorlagen leichter zu realisieren. Was sind die Nachteile? Die
Hefte sind für die Herausgeber vermutlich schwieriger zu
gestalten, sie müßten erst lernen mit dem neuen Format
umzugehen. Die Hefte können mehr Inhalt aufnehmen, weil die
Papierfläche bei zweispaltigem Druck im allgemeinen besser
ausgenutzt wird. Es müßten also mehr Aufsätze
geschrieben (s.o.) oder übersetzt werden.
Herr Borovcnik
(Klagenfurt) hat eine längere Aufstellung (20 Titel) von
Aufsätzen aus "Teaching Statistics" vorgelegt, die er
für übersetzenswert hält und wir denken auch daran,
eventuell in anderen ausländischen Quellen erscheinende
Arbeiten, die besonders interessant sind, zu übersetzen und in
"Stochastik in der Schule" zu veröffentlichen. Es gibt
also wohl genug brauchbares Material, es fehlen Übersetzer und
Übersetzerinnen (Wer hilft mit?) - Der Versand würde aber
nicht teurer!
Die Herausgeber würden
sich freuen, wenn von unseren Lesern und Leserinnen Reaktionen auf
diese Überlegungen zu uns kommen würden.
Hans Kilian