D, T
Im
Kärntnerischen werden im Anlaut d und t oft
verwechselt, daher sind alle damit beginnenden Wörter in der alphabetischen
Anordnung vereinheitlicht worden
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dà-
= er-
Tabå´k
Tabak
Dâchkendl
Dachrinne
Tâchn
Dohle (eine Vogelart)
Dâchtrāf
„Dachtraufe“, Dachrinne
dâda
da, hier
Tāf
Taufe
dàfångan
erfangen, erholen
tāfn
taufen
Tāg
Teig
dàfolgn
nachkommen, nachfolgen
dàgâtern
ergattern, etwas bekommen
dàglānan
beschwindeln, überlisten
dàglengan
erreichen, ergreifen, erlangen
Tāgmolter
Teigtrog
Tāgvàhåkhtes,
-håkhats
Eiergerstl aus Nudelteig, Reibteig („Teigverhacktes“)
dàhâbm
gerade noch festhalten
dahā´m
zu Hause, daheim
Dahā´m
(n.)
das Zuhause
dahē´rgōdln,
-goadln
unartikuliert sprechen, durcheinanderreden
dai
dein
Taicht
Teich
taifln
„teufeln“, schnell laufen (v.a. hin und her), ausgelassen sein (von Kindern)
dâ-ig
hiesig, in dieser Gegend heimisch
Taikes
Teufel (verniedlichend, Tabuwort statt Taiksl)
Taiksl,
Daiksl
Teufel (Tabuwort); (ü.) Kerl
dàkhēman
erschrecken
Takhn
Fußabstreifer aus geflochtenem Material
Taksn
Zweig von Nadelbäumen
Tāl
(m.)
Teil, Anteil
Tāl
(n.)
Teil eines Gegenstands, Kleidungsstücks; Bestandteil
dåldern
daherplaudern
Dåldra
tratschsüchtige Frauensperson
dàlempert
zerlumpt, abgerissen
tålkat
ungeschickt, zaghaft
Tålkn
gekochter Hafer-, Gersten- und Bohnenschrot (= Munkn); (a.) zerkleinerte
Birnen
Dām
= Daum(an)
Tām
Dampf
dàmartern
plagen, quälen
dàmartert
verletzt, gebrochen
dàmeakat
zerbeult
Tåmer
→ Tåmp
tāmisch
närrisch, verrückt
Tāmnūdl
Dampf-, Dunstnudel
Tāmnūdlmolterle
längliche Holzschüssel zur Bereitung von „Tāmnūdln“
dàmotschkert
zerdrückt
Tåmp
Pferch, Almviehstand; verlegbarer Schafpferch
Tåmpf-,
Tampflkhībl,
D-
Holzkübel (zum Aufgehen des „Dampfls“)
Dampfl,
Tampfl
Sauerteig (zum Brotbacken), Vorteig (für Germ- bzw. Hefeteig)
tān,
tuan
tun
dâner
weg, fort
tångln
dengeln, Schärfen der Sense durch Klopfen mit dem Hammer auf einer ambossartigen
Unterlage
Tånglstokh
Dengelstock (Gerät zum Dengeln, s. vor.)
dâni,
dâne
weg, fort
Tanz
(pl.)
Faxen, Dummheiten, Widerspenstigkeiten, Sonderwünsche
dàpåkn
zu etwas fähig, in der Lage sein, vollbringen können, stark genug sein für
etwas
Tåper
Spuren eines Fußtrittes (auf dem Boden, Weg); Finger(abdruck)
Taperlan
(pl.)
Spuren kleiner Kinderschritte
dàpreaslt
verunglückt
dàråpln
sich erholen
dàrâtn
erraten
Darm
(pl.)
Gedärme
Dārn
Dörre
dàschmekhn
erschmecken; (ü.) erraten, Verborgenes herausfinden; auf den Geschmack kommen
dàschnaufn
genug Atem haben (bei Anstrengungen u.dgl.); etwas zu Stande bringen
dàsēchn
erblicken, erschauen
dâsig
hiesig
tāsig
ruhig, still, in sich gekehrt, niedergeschlagen
Tāsn
1. = Taksn, 2. Dörrsparren unter der Decke der Rauchstube (a. Dāsn)
dàstēsn,
-steasn
viel zu tun haben; einen Unfall haben
dàtåpm
erwischen
dàtâtert
verdattert, niedergeschlagen, entmutigt, erschrocken
dàtelpert
mehrfach übereinander geflickt
dàtepscht
verbeult
dàtruzn
ertrotzen
Daum(an),
Dām
Daumen
dàwā´l
während, einstweilen
Dàwā´l
verfügbare Zeit
Dàwā´l
hâbm
genug Zeit haben
dàwē´gn
trotzdem, eben deswegen
dàwīrn
erwehren
dàwīschn
erreichen, erwischen
Tazl
kleiner Teller, Untertasse
tazln
das Spiel Tazln spielen
Tazln
Spiel mit den Fingern (es ist der ausgestreckte Mittel- und Zeigefinger des
Gegners mit seinen eigenen zu treffen; in Wien „patzeln“; Kinderspiel)
Tazn
Untertasse, Tablett
dē
diese, die
deachl,
teachl
dort drüben
Teadin,
Tēdin
„Tödin“, weibliche Personifikation des Todes
Teadling
„Tödling“, lebensunfähiges Neugeborenes
Deandle,
Diandle
Mädchen
Deanst
Dienst
dechter
wohl, doch
dēgane
dieser, der-/diejenige
dēge
dieser
Tēgl
1. Tiegel, 2. (ü.) unbeholfener, ungeschickter Mensch, Tropf
Tekhle
kleines Getreidemännchen (Diminutiv zu →Tokhn)
Tekhn
Schreibheft, Schulheft
Deksl
hammerähnliches Aushöhlgerät mit halbrunder Schneide, kleine krumme Hacke
demig
schwül
Tēn
(m.)
Tenne
tenk
links
tenkat
links, linkisch
tenkisch
linkshändig
Tēnpōdn
Tennboden
tepat
dumm
Tepscher
Hieb (a.ü.)
tēr
widerspenstig, störrisch, unempfindlich
terfn
dürfen
tērisch,
dērisch
schwerhörig, taub; (ü.) nicht hören wollend
dērn,
dārn
dörren
Terz
junger (dreijähriger) Ochse (urspr.: der im Alter von drei Jahren kastriert
wurde)
dàzēln
erzählen
dēs,
ēs
ihr
desparā´t
sprachlos, überrascht, verzweifelt
tētn(an)
saugen
Tetschn
1. Ohrfeige, 2. Puppe, Kind (v.a. Mädchen)
Dian
Magd
Diandle,
Deandle
Mädchen
dikhe
Milch
unversprudelte Sauermilch
Tīl
(m.)
Dille
Tipl
1. Beule,
Geschwulst (v.a. nach Insektenstichen), 2. Dummkopf
Tirkn
„Türken“, Mais, Kukuruz
Tirknfēder,
-fiader
Deckblatt des Maiskolbens
Tirknsterz
Sterz aus Maismehl
Tirkntschurtschn
Maiskolben
Dīrling
Dürrling, dürrer Baum (insb. Fichte)
dirstig
durstig
tischkerī´rn
plaudern
Tischkū´r
Gespräch
tischln,
tischlern
Tischlerarbeit verrichten
Tisputā´t
Wortwechsel
tisputī´rn
disputieren
Title
Brustwarze
Titn, Tutn
(pl.)
weibliche Brüste
Tōdl
Trottel, Idiot, Kretin
Toker
dummer, einfältiger Mensch
Tokhn
1. Puppe; Garbe, Garbenmännchen, 2. Schrauben und Befestigungsrippe beim
Webstuhl, an denen der Kamm hängt
Tolm,
Dolm
dummer Mensch
Tomale,
-ele
Auflaufart (nicht sehr aufgelockert), Art Pfannzelte bzw.
-kuchen
Topfn
Quark
Topfnkrēmtorte
Topfenkremtorte, Käsesahnetorte
Dorftrâtn
Dorftratte, Dorfanger, größerer Rasenplatz am Dorfrand
Trād
Getreide
Trādkhåstn
Getreidespeicher
Trāf
Traufe, Dachrinne
draie
drei
Drairādler
„Dreiradler“, geflochtener Korb mit drei Rädern (im Seilzug); (heute meist)
Kinderdreirad
draksln
drechseln
Trām
1. Traum, 2. Hauptbalken des Dachstuhles, Querbalken an der Zimmerdecke;
Bauholz
trāman
träumen
trāmhapat
verschlafen, unausgeschlafen, schlaftrunken
tramtig
trächtig
drān(an)
drehen; tanzen
Drângeld
Anzahlung (bei einem Vertragsabschluss)
Trånka
weiblicher Kretin, dumme Frau
Drā(r)er
„Dreher“, sich um die eigene Achse drehender Eisstock
Trâtn
Viehweide, Tratte (Wiese)
trazn
ärgern, frotzeln, necken
Treapm
dumme Frau (Schimpfwort)
Trēber
fester Rückstand beim Obstpressen
Dreml
Knüppel, Knüttel
Trentn
fingerdickes, knuspriges Fladengebäck
trikhnan
trocknen
Drīmle
Stückchen, kleines Stück
Tripm
= Gståmpftes (geschälte, gekochte und gestampfte Erdäpfel [Kartoffel])
Drischpl
Türschwelle
Tristn, Dristn
Heuhaufen, der an einer im Boden befestigten Stange aufgerichtet wird;
aufgeschichtetes (Brenn-) Holz
Troad,
Trād
Getreide
Troie
ausgetretener Viehweg, (a.) beidseitig eingezäunter Almweg
Drōla,
-e
vierschrötiges Weib, großes Mädchen
Trūchn,
Trūgn
Truhe
trukhn
trocken
Drūm,
Trūm
Bruchstück (Einzahl von stdt. Trümmer), (a.) großes Stück
Trumpf
Atout (Kartenspiel)
Trūt(e,
-a)
Gespenst, Alb (Schlafgeist)
Trutschale,
-ele
Kosename für Kinder, für die Geliebte; a. abwertend für erwachsene Mädchen
und junge Frauen
truz
trotz
Truz
Trotz
Druzl
rundliche, weiche Masse; (ü.) beleibte Person
druzln
rollen, beim Spinnen den Faden zwischen den Fingern drehen
truzn
begehren, unablässig um etwas bitten, (er-) trotzen
Tuach
Tuch
tuan
→ tān
Tukh
Fehler, Tücke; (ü.) Schrulle, unnachgiebiges Benehmen
Tūle
Ochse, Stier; (ü.) ungeschickter, missmutiger, beschränkter Mensch
tumln
beeilen
dumper
dämmrig
Tumpf
Tümpel, Vertiefung, Wasserstrudel
tunkhn
eintauchen
tupfn
beischlafen, coire
durchraitern
durchsieben
durchtāln
durchteilen
Dūrn
trockener Baum
durt, durtn
(stma.)
dort
Turtscher
Lärm, Krach bei einem Zusammenstoß; Osterei
turtschn
zusammenstoßen, zusammenschlagen
Ālan turtschn
Eier zusammenstoßen, Eier peken (Osterbrauch)
Tūscher
Knall
tūschn
knallen (a.ü.)
Tūsl,
Dūsl
Schwindel, Rausch
tūslat
dämmrig, diesig, düster
Tuter (junger
Tuter)
junger Kerl, kaum der Mutterbrust entwöhnt, unerfahrener junger Mann
Tutlflāschle
Trinkflasche der Säuglinge mit Schnuller
tutln
an der Mutterbrust (a. am Fläschchen) saugen
Tutn
(pl.)
→ Titn
Tutnhåltrach
Büstenhalter
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