© Peter Böttcher, Allhartsberg
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Zu den jüngsten, aber erfolgreichsten Wallfahrten Bayerns zählt die zum Gegeißelten Heiland in der Wies. Für die Karfreitagsprozession des Prämonstratenser-Klosters Steingaden im Jahr 1730 wurde ein Heiland an der Geißelsäule als Tragefigur geformt. Allerdings war sie nicht wohl gelungen und wurde daher 1734 wieder ausgeschieden und deponiert. 1738 erbat sich diese Figur eine Bäuerin aus der Umgebung; am 14. Juni ereignete sich dann das Wunder: der Gegeißelte weinte. Das Mirakel wurde für echt befunden, und im Jahr danach errichtete man eine offene Feldkapelle. Schon 1744 kamen Wallfahrer nicht nur aus Bayern, sondern auch aus Tirol und Böhmen. 1746 wurde der Grundstein zum Bau einer Wallfahrtskirche gelegt, 1749 der Chor geweiht und das Gnadenbild auf den unteren Chor übertragen. 1754 fand die Schlussweihe statt. Das Werk der Brüder Zimmermann wurde zum Inbegriff bayrischen Rokokos.
Elisabeth Vavra
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