© Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München
1513 März 6 (Todestag)
Rotel (Rotulus, Schriftstück in Rollenform), Pergament, Breite 20 cm, mehrere Meter lang
(Ausstellungszeitraum 23.4-2.8.)
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Im Totenrotel teilt ein Kloster anderen klösterlichen Gemeinschaften, mit denen es in einer Gebetsverbrüderung steht, das Ableben eines Mitbruders, vor allem des Abtes, mit und verbindet damit die Bitte um das Totengedenken. In der Regel werden in der einleitenden encylica, oft in Gedichtform, eine kurze Biografie und die Würdigung des Verstorbenen gegeben. Es folgen die datierten Eingangsbestätigungen der einzelnen Klöster, denen der Rotel durch Boten überbracht worden ist. Seit dem 15. Jahrhundert begann man die Roteln auch künstlerisch zu gestalten. So wird die Vornbacher Pergamentrolle mit der Darstellung der Stifter Himiltrud, Ekbert dem Älteren und Ekbert dem Jüngeren von Formbach eröffnet, die das Kirchenmodell der Muttergottes mit Kind darbieten. Maria hält einen Granatapfel in der Hand, und ihr zur Seite sind vier Wappen beigegeben.
Egon Boshof
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