© Alpenland, Wien
Papier in Kartoneinband, 107 Blätter, 37,2 x 26 cm, davon Blatt 2-105 mit Nr. 1-104 foliiert; in den Text 29 handgemalte Bilder und ein Grundriß des Heiligen Grabes eingestreut.
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Hans Christoph Freiherr von Teufel, geboren 1567, studierte 1585/86 in Padua, Bologna und Siena. Seine Orientreise begann am 9.9. 1587 mit der Abfahrt von Venedig, sie führte ihn über die Türkei, Ägypten, Syrien, Mesopotamien und Persien ins Heilige Land und endete mit der Rückkehr nach Venedig am 13.3. 1591. Von Teufels Begleitern reiste Georg Christoph Fernberger von Persien noch nach Indien und Ceylon weiter; der Armenier Sebastian Stahm, den Teufel in Konstantinopel als Diener, Dolmetsch und Koch aufgenommen hatte, starb in Kaswin (Persien) am 18.2. 1590. Teufel trat nach der Rückkehr nach Österreich vom evangelischen zum katholischen Glauben über, in der Kapelle der Burg Pitten (Niederösterreich, Bezirk Neunkirchen), die er ausbaute, ließ er für seinen einstigen Diener Stahm eine Gedenktafel anbringen. 1606 war er an den Friedensverhandlungen mit der Türkei in Zsitva-Torok beteiligt, von 1607 bis zu seinem Tode 1624 (nicht 1642, wie gelegentlich zu lesen ist) war er Rat der Hofkammer, bestattet wurde er in Katzelsdorf (Niederösterreich, Bezirk Wiener Neustadt).
Der Reisebericht, der überaus wertvolle kulturgeschichtliche Einzelheiten enthält, ist in der vorliegenden Handschrift vollständig überliefert; eine weitere, im Stift Seitenstetten verwahrte Handschrift ist unvollständig und nicht bebildert. Unter dem Titel "Il viaggio del molto illustre signor Giovanni Christophoro Taifel, barone in Gunderstorff Austriaco, fatto di Constantinopoli verso Levante" ist der Bericht bei Franz Kolb in Wien 1598 im Druck erschienen.
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