© Stiftung Stadtmuseum Berlin (Hans-Joachim Bartsch)
Rheinland (?), Ende 15. Jahrhundert
Höhe 7,2 cm, Breite 3,3 cm, Tiefe 2,2 cm; Ton
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Auch wenn die Mehrzahl der bei Ausgrabungen gefundenen spätmittelalterlichen Tonfigürchen religiösen Inhalts ist, so gibt es doch eine ganze Reihe kleiner Bildwerke, die Aspekte des zeitgenössischen Alltags spiegeln. Dazu gehören neben den zahlreich überlieferten Reiterfiguren insbesondere Darstellungen von jungen Paaren in modischer Tracht. Unsere aus Pfeifenton geformte Aufstellfigur zeigt ein eng beieinander stehendes Liebespaar mit Trinkgefäßen (?) in den Händen. Neben solch harmonischer Zweisamkeit gibt es auch Varianten, bei denen die Frau ihrem Partner hinter dem Rücken in den Geldbeutel greift. In denselben Umkreis gehören Aufstellfiguren, die spärlich bekleidete Damen in aufreizender Pose Typ Venus zeigen. Die konkrete Verwendung der wohl für einen erwachsenen Käuferkreis produzierten Figürchen ist unbekannt.
Eberhard Kirsch
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