Madonna dell’Umiltà

Madonna dell’Umiltà

In: 800 Jahre Franz von Assisi. Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung in Krems-Stein, Minoritenkirche, vom 15. Mai bis 17. Oktober 1982. Redigiert von Harry Kühnel, Hanna Egger, Gerhard Winkler. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 122. – Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kulturabteilung 1982. XXVIII, 775. 8°. Objekt-Nr.: 10.82, S. 611.

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Leihgeber: Kunsthistorisches Museum (Wien), 3811
Madonna dell’Umiltà

© Fotostudio Otto, Wien


Maestro del Bambino Vispo, 1430/1440.
Tempera auf Holz, 88 x 47 cm.

Der Künstler greift im ikonographischen Konzept dieser Tafel eine Sonderform der Madonna dell'Umiltà auf: Maria sitzt auf einem Kissen, das gleichsam zwischen Himmel und Erde schwebt. Das Bild der Demut Mariens, das hier auch das Motiv der Maria lactans in der Haltung des Kindes und dem geöffneten Kleiderverschluß anklingen läßt, wird so aus dem Bereich des Irdischen entrückt. Der Maestro del Bambino Vispo, so benannt nach den zahlreichen seinem Oeuvre zuzurechnenden Madonnenbildern, für die eine besonders lebhafte Darstellungsweise des Kindes charakteristisch ist, war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Florenz tätig; versuchsweise wurde er mit Gherardo Stamina identifiziert.


Elisabeth Vavra


Literatur: Katalog der Gemäldegalerie 1, Kunsthistorisches Museum Wien (Wien 1965), S. 78f.
Jeanne van WAADENOIJEN, A proposal for Stamina. Exit the Maestro deI Bambino Vispo? In: The Burlington Magazine 116 (1974), S. 82ff.
Miklós BOSKOVITS, Il Maestro deI Bambino Vispo. Gherardo Stamina o Miguel Alcañiz. In: Paragone 26 (1975), No. 307, S. 3ff.
Fiorella SCRICCHIA SANTORO, SuI soggiorno spagnuoIo di Gherardo Starnina e sull ' identita deI "Maestro del Bambino Vispo". In: Prospettiva 6 (1976), S. 11ff.
Cornelia SYRE, Studien zum "Maestro deI Bambino vispo" und Starnina (phil. Diss. Bonn 1979), S. 174.