FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN |
Forschungsprojekte: abgeschlossen | laufend Ausgewählte Publikationen A) Abgeschlossene Forschungsprojekte: · Mitarbeit in dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt "Gewalt in der Schule - Problemanalyse und schulpädagogische Prävention" (1/1995-12/1997). · Leitung des von der DFG geförderten Forschungsprojektes "Geschlechtersozialisation und Gewalt an Schulen" (1/1997-12/1998). · Leitung der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts: "Erziehende Schule an der Parkschule Hamm“ (2/2001-4/2002). · Leitung des Teilprojektes "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" im Rahmen der Kärntner Genderstudie, gefördert und herausgegeben vom Referat für Frauen und Gleichbehandlung, Amt der Kärntner Landesregierung (4/2003-7/2004). · Leitung der Pilotstudie: "Audilex zur Förderung der Lesekompetenzen bei Volkschulkindern" zusammen mit Ass.-Prof. Dr. Kornelia Tischler (3/2005-5/2006). · Leitung des Forschungsprojektes: "Schulische Tagesbetreuung - Bildungs- und Freizeitangebote" (10/2005-6/2006). · Leitung des Forschungsprojektes: "Berufsorientierung und Lebensplanung von Kärntner Schülerinnen und Schülern - Konsequenzen für eine geschlechterbewusste Berufsorientierung und Berufsinformation an Schulen" (1/2006-10/2007). · Erstellung eines Kerncurriculums zur schulischen Tagesbetreuung für die Fortbildung von Lehrkräften (12/2007-6/2008). ·
Leitung
des Forschungsprojektes: "Konflikthafte
Interaktionen der Geschlechter in Schule und Umfeld“ (8/2007-9/2008). ·
Leitung
des Forschungsprojektes: "Zum
professionellen Selbstverständnis von Lehrkräften in der schulischen
Tagesbetreuung“ (3/2008-12/2009).
·
Leitung
des Forschungsprojektes: "Wissenschaftliche
Begleitung österreichischer Pilotschulen zum Konzept der Neuen Schulischen
Tagesbetreuung“ (9/2008-12/2009).
· Leitung des Forschungsprojektes: "Schulversagen als individuelles, familiäres und institutionelles Phänomen“ (10/2009-6/2010). . Durchführung des Evaluationsprojektes: "Ganztagsklasse am Europagymnasium Klagenfurt“ (9/2013-8/2014). . Leitung des Forschungsprojektes: "Wissenschaftliche Begleitung des Aufbaus einer verschränkten Ganztagsschule" (9/2010-12/2014).
B) Laufende Forschungsprojekte:
Eigenprojekt; Laufzeit: ab Dezember 2014
Die Forschung zur verschränkten Ganztagsschule bietet der erziehungswissenschaftlichen und jugendsoziologischen Forschung sowie der schulischen Sozialisationsforschung gute Möglichkeiten der Theorien- und Forschungstriangulation. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung einer verschränkten Ganztagsschule konnten Ergebnisse gewonnen werden, die nicht nur für die Schul- und Bildungsforschung relevant sind, sondern zentrale Themen und Fragestellungen der interdisziplinären Kindheits- und Jugendforschung berühren, wie etwa
Im Oktober 2015 erschien die Monografie über "Lehrende und Lernende an ganztägigen Schulen. Professionelles Selbstverständnis, Bildungsansprüche und Sozialisationseffekte in schulischen Ganztagsangeboten Österreichs" Autorin: Univ.-Prof. Dr. Ulrike Popp Gefördert vom bm:ukk, der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der AAU und dem Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (IfEB) der AAU Es gibt kaum Forschungsbefunde zur Situation von Lehrenden und Lernenden an ganztägigen Schulen in Österreich. Dieses Buch informiert zum einen über die Organisationsformen des Ganztags und die damit verbundenen Bildungserwartungen, Betreuungsmöglichkeiten und pädagogischen Potenziale. Zum anderen wird der Anspruch erhoben, Ganztagsschulforschung mit sozialisationstheoretischen Erkenntnissen der Lebensphasen Kindheit und Jugend zu verbinden. Das Buch ist im Oktober 2015 im Profil Verlag (München/Wien) erschienen.
C) In Planung und Vorbereitung Ganztagsschule
und Geschlechterverhältnisse Die Argumente zur Einrichtung von Ganztagsschulen
konzentrieren sich auf sozialpolitische, bildungstheoretische und
pädagogische Begründungszusammenhänge. In allen Diskursen spielen
Geschlechterverhältnisse eine Rolle, die in dem Forschungsvorhaben
theoretisch konkretisiert und in ausgewählten empirischen Fragestellungen
bearbeitet werden sollen. In dem sozialpolitischen
Diskurs zu Einrichtung und Ausbau ganztägiger Schulen wird zentral mit
den Folgen sozialen Wandels, veränderten Familienverhältnissen und der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie infolge der Berufstätigkeit beider Eltern
argumentiert. Die Ganztagsschule sollte hier durch das Betreuungsangebot zu
einer Erleichterung des innerfamilialen Managements führen. Die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie wird in der Regel von Frauen (Müttern, Freundinnen,
Großmütter) geleistet, und es wäre mittels einer Elternteilstudie zu
eruieren, inwieweit die Ganztagsschule Eltern - und vor allem Mütter - von
der Betreuung ihrer Kinder familienergänzend entlasten kann. Anhebung des Bildungsniveaus, zeitgemäße, erweiterte
Bildung für alle, Reduktion sozialer Ungleichheiten und die Entlastung der
Familien durch Lernbegleitung und Kompetenzstärkung spielen im bildungstheoretischen Diskurs um
Ganztagsschulen eine bedeutsame Rolle. Eltern sehen sich zeitlich und
fachlich nicht immer imstande, den Kindern Hilfestellungen für die
schulbezogenen Aufgaben, Lernzielkontrollen und Schularbeiten zu geben.
Hausübungen, schlechte Noten und Leistungsprobleme stellen eine ausgeprägte
emotionale Belastung dar und enthalten ein Konfliktpotenzial für das
Beziehungsklima zwischen Eltern und Kindern. In der Regel müssen Mütter diese
Konflikte aushalten, da sie die zentralen schulischen Ansprechpersonen
sind und mit ihren Kindern Hausübungen erledigen und lernen. Die Lernkultur
verschränkter Ganztagsschulen wäre dahingehend zu untersuchen, ob schulbezogene
Arbeiten, Förderung und Vorbereitung auf Leistungsüberprüfungen in den
Schulalltag integrierbar sind. Eine Schüler(innen)- und Elternerhebung soll
in Erfahrung bringen, wie viel Zeit außerhalb der Ganztagsschule in der
Familie für schulbezogene Arbeiten aufgebracht werden müssen. Die nachfolgende Generation sollte auf künftige
gesellschaftliche Anforderungen optimal vorbereitet werden – dieses Argument
wird von pädagogischer Seite
vorgetragen und konzentriert sich nicht nur auf formelle Bildung, sondern
auch auf Lern- und Sozialisationsprozesse, Identitätskonstruktion und
Persönlichkeitsbildung. Neben individualisierten Lernzugängen sollte
selbständiges Arbeiten gefördert und den Schüler(inne)n günstige
Rahmenbedingungen für Persönlichkeitsbildung, psychosoziale und emotionale
Entwicklung geboten werden. Zur Stärkung der Persönlichkeitsbildung gehört
neben sinnvoller Freizeitgestaltung und Gesundheitsförderung auch die
Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen. Reflexive Koedukation und
die Schaffung eines Bewusstseins für geschlechtsbezogene Ungleichheiten und
deren Aufhebung ist erklärtes Bildungsziel vieler Ganztagsschulen. In einer
teilnehmenden Beobachtungsstudie soll der Umgang der Lehrpersonen und das
Verhalten der Schüler(innen) im rhythmisierten Alltag verschränkter Ganztagsschulen
untersucht werden. Es gibt erste Hinweise, dass Jungen von der Lernkultur der
Ganztagsschule in Hinblick auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen
profitieren. Ein Projektantrag zur finanziellen Förderung soll beim Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) eingebracht werden. |
Monographien und Herausgaben: Popp,
Ulrike (1994): Geteilte Zukunft. Lebensentwürfe von deutschen und türkischen Schülerinnen und Schülern, Opladen: Leske + Budrich Tillmann, Klaus-Jürgen/Holler-Nowitzki, Birgit/Holtappels, Heinz Günter/Meier,
Ulrich/Popp, Ulrike (1999): Schülergewalt als Schulproblem. Verursachende
Bedingungen, Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsperspektiven,
Weinheim/München: Juventa Popp, Ulrike (2002):
Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt. Geschlechtstypische
Ausdrucksformen und konflikthafte Interaktionen von Schülerinnen und Schülern
der Sekundarstufe I, Weinheim/München: Juventa Popp, Ulrike/Reh, Sabine
(Hrsg.)(2004): Schule forschend entwickeln. Schul- und Unterrichtsentwicklung
zwischen Systemzwängen und Reformansprüchen, Weinheim/München: Juventa Popp, Ulrike/Tischler, Kornelia
(Hrsg.)(2007): Fördern und Fordern an Schulen. Wien/München: Profil Verlag.
Lernende
Schule (2008): Gemeinsam gegen Schulversagen, 41 (11), Seelze:
Friedrich-Verlag (hrsg. zusammen mit Christian Palentien
und Rolf Werning). Popp, Ulrike (2015): Lehrende und Lernende an ganztägigen Schulen. Professionelles Selbstverständnis, Bildungsansprüche und Sozialisationseffekte in schulischen Ganztagsangeboten Österreichs. München/Wien: Profil Verlag.
Ausgewählte Publikationen: Popp, Ulrike (2002):
Sozialisation - Substanzieller Begriff oder anachronistische Metapher? In:
Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 48, Heft 6, S. 898-917. Popp, Ulrike (2004):
Quantitative Zugänge, in: Glaser, Edith/Klika,
Dorle/Prengel, Annedore (Hrsg.): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft,
Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 663-679. Popp, Ulrike (2004): Vereinbarkeit
von Beruf und Familie. Partnerschaft, Haushalt und Kinderbetreuung aus der
Sicht Kärntner Mütter und Väter, in: Kärntner Genderstudie.
Geschlechterverhältnisse und Situation der Frauen in Kärnten (Hrsg. vom Amt
der Kärntner Landesregierung, Referat für Frauen und Gleichbehandlung)
Klagenfurt, S. 59-98. Popp,
Ulrike (2006): Argumente für eine zeitgemäße Ganztagsschule aus
schulpädagogischer Sicht, In: Otto, Hans Uwe/Oelkers,
Jürgen: Zeitgemäße Bildung. Herausforderung für Erziehungswissenschaft und
Bildungspolitik. München/Basel: Reinhardt, S. 178-190. Popp,
Ulrike (2007): Widersprüche zwischen schulischer Sozialisation und
jugendlichen Identitätskonstruktionen. Zur „Identitätskrise“ der Schule. In:
Kahlert, Heike/Mansel, Jürgen (Hrsg.): Bildung,
Berufsorientierung und Identität im Jugendalter, Weinheim/München: Juventa, S. 19-35. Popp,
Ulrike (2009): Jungen und Mädchen in der Schule. Theorieentwürfe und
Forschungsergebnisse seit den 1970er Jahren. In: Wischer, B./Tillmann, K.-J.
(Hrsg.): Erziehungswissenschaft auf dem Prüfstand. Schulbezogene Forschung
und Theoriebildung von 1970 bis heute. Weinheim/München: Juventa,
S. 249-269. Popp,
Ulrike (2009): Sozialisationsforschung als gemeinsame Perspektive von
(Jugend-)Soziologie und Erziehungswissenschaft? In: Diskurs Kindheits- und
Jugendforschung 4 (3), S. 347-363. Popp, Ulrike (2009):
Vielfältig fördern und fordern durch soziales Lernen. In: Appel, S./Ludwig,
H./Rother, U. (Hrsg): Jahrbuch Ganztagsschule 2010.
Vielseitig fördern. Schwalbach/Ts.: Wochenschau, S.
79-88. Popp, Ulrike (2011): Hintergründe
und Auswirkungen von Schulversagen – Perspektiven für eine „gerechtere“
Schule. In: Sting, S./Wakounig, V. (Hrsg): Bildung zwischen Standardisierung, Ausgrenzung und
Anerkennung von Diversität. Wien/Münster: Lit-Verlag,
S. 131-147.
Popp, Ulrike (2012): Zur biografischen Bedeutung der
Schule im Jugendalter – Jugendsoziologische Thesen und Befunde einer
qualitativen Studie. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 7 (1), S.
75-87. Popp, Ulrike (2012): Welche
LehrerInnen braucht die verschränkte
Ganztagsschule? In: Journal für Schulentwicklung 16 (2), S. 33-39. Popp, Ulrike (2013):
Kinderfreundschaften in der verschränkten/vollgebundenen
Ganztagsschule. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 8 (1), S. 71-85. Popp, Ulrike (2014): Schule als interaktiver Sozialraum. In: Hagedorn, J. (Hrsg.): Jugend, Schule und Identität - Selbstwerdung und Identitätskonstruktion im Kontext Schule. Wiesbaden: Springer VS, S. 109-123. Popp, Ulrike (2014): Beziehungen in der Ganztagsschule - aus Sicht von Lehrkräften und Schüler/innen. In: Tillak, C./Fetzer, J./Fischer, N.: Beziehungen in Schule und Unterricht. Teil 2: Soziokulturelle und schulische Einflüsse auf pädagogische Beziehungen. Immenhausen: Prolog-Verlag, S. 88-105. Popp, Ulrike (2015): Ganztagsschule und Pubertät - Quo vadis? In: Die Ganztagsschule 55, Heft 2015, S. 4-18. |