„Die unsichtbare Geschichte der Landschaft“

 

Ein Pilotprojekt zur Flurnamenerhebung der Universität Klagenfurt und der Hauptschule Winklern im Nationalpark Hohe Tauern, Kärnten

© Melcher / Guggenberger (s. am Schluss des Beitrages) 

 

 

Projektfinanzierung: Nationalpark Hohe Tauern

Projektlaufzeit: August 2002 – Mai 2003

 

Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Heinz Dieter Pohl (Sprachwissenschaft)

Projektkoordination: Mag. Kirsten Melcher

 

Mitarbeiter im Projektteil Forschung „Flurnamen und Toponymie im Gößnitztal“:

Mag. Hannes Hoffert, Lienz (Kartographie)

Mag. Kirsten Melcher, Iselsberg (Ethnologie)

DI DI Bernhard Menne, Südtirol/Vintschgau (Agrarökologie)

Mag. Regina Unterguggenberger, Lesachtal (Sprachwissenschaft)

 

Mitarbeiter im Projektteil Schule:

Johann Unterguggenberger, Lehrer in der Hauptschule St. Lorenzen


 

 

 

 

INHALT

 

1            Allgemeines zu Flurnamen und Toponymen  3

 

1.1  Einleitung. 3

1.2  Was sind Flurnamen und Toponyme?. 3

1.3  Flurnamenforschung und regionale Entwicklung. 4

 

2            Inhalte und Ziele des Pilotprojekts  4

 

2.1  Inhalte des Pilotprojekts - Forschungsteil 4

2.2  Pilotprojekt: Flurnamenerhebung im Unterricht 6

2.3  Ziele des Pilotprojekts – angewandte Forschung und neue Kooperationen. 6

2.4  Was ist der Nutzen einer Kooperation zwischen Schule, Wissenschaft und Nationalpark?. 6

 

3            Infoblatt zur Flurnamenerhebung im Unterricht 8

 

3.1  Einstieg. 8

3.2  Erhebung von Haus- und Hofnamen. 8

3.3  Erhebung von Mundartausdrücken: 9

3.4  Erhebung von Flurnamen. 9

3.5  Beispielprojekt: „Lokales Wissen, Sprache & Landschaft“. 10

3.6  Erhebung von Sagen. 11

 

 

 


Allgemeines zu Flurnamen und Toponymen

Mag. Kirsten Melcher

 

„Die Dichte und Lebendigkeit der Flurnamen verraten uns vieles über die  Intensität und Qualität des Verhältnisses von Menschen zu ihrem Lebensraum.“ George Seddon, 2000

„Mundart- bzw. Flurnamenerhebungen als Teil des Schulunterrichts bringen sehr viel Bewegung in die Familien. Schüler arbeiten mit Eltern und Großeltern gemeinsam altes Kulturgut auf.“  Johann Guggenberger, Hauptschullehrer in St. Lorenzen, 2000

 

Wußten Sie...?

Ø   daß das Trojemahdl nichts mit „treuen Mädchen" zu tun hat, sondern eine Mahdwiese ist, die früher derjenige mähen durfte, der den Troje - auf „Leasachtolarisch“ ein steiler Heubringungsweg – in Stand gehalten hat? (1)

Ø   daß das Schwarzatörl seinen Namen nicht von der schwarzen Farbe hat, sondern ein Bergübergang ist, über den einst Salz über die Grenze geschmuggelt „geschwärzt“ wurde? (2)

Ø   daß der sogenannte Badbrunn am Eingang des Wangenitztals heute ein vergessener Ort ist, in Karten des 18. Jahrhunderts aber als wichtiges Heilbad Erwähnung fand? (3)

Ø   daß es noch Tausende solcher Namen zu entdecken und zu erforschen gibt!

Anmerkungen: (1) und (2)  Beispiel aus dem Lesachtal, zit. aus Projekt Lokales Wissen, Sprache und Landschaft.

(3)  Beispiel aus dem Mölltal, zit. Projekt Oralkultur und Naturraum im Zeitalter der Globalisierung. 

 

 

Einleitung

 

Flurnamen sind Teil eines umfangreichen mündlichen Erfahrungswissens, das im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen und der Veränderung bäuerlicher Wirtschaftsweisen in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung eingebüßt hat.  Heute droht dieses Wissen mit dem Aussterben der älteren Generation verloren zu gehen.

 

Befaßt man sich näher mit Flurnamen und mit den Geschichten, die jene Menschen zu erzählen haben, denen diese Namen und Orte noch geläufig sind, wird klar, daß man ausgehend von Flurnamen auch in die Geschichte der Landschaft und ihrer einstigen Nutzung, in Kultur und Brauchtum, Sagen und Märchen eintauchen kann.

 

Was sind Flurnamen und Toponyme?

 

Toponyme werden in linguistischem Sinn als Überbegriff von sämtlichen Flur- und Ortsbezeichnungen sowie Namen für Marken der Landschaft verstanden. Dazu zählen Parzellennamen (Namen für Äcker, Wiesen, Weiden, Wälder etc.), aber auch Wege-, Berg- und Gewässernamen, ebenso wie Namen für Gräben und Grenzen, Quellen, Übergänge, Brücken, Kreuze etc. (4)

 

Flurnamen oder Toponyme sind sprachliche Denkmäler und tragen in sich (bisweilen sprachlich verschlüsselte) Informationen zur Nutzungs- und Besiedlungsgeschichte der Landschaft, zu Kultur, Brauchtum und Ökologie. Sie beschreiben Verhältnisse wie sie zur Zeit der Namensgebung gegolten haben. Die Sprachwissenschaft befaßt sich mit der Entschlüsselung dieser Namen, die im Mölltal oftmals auch slawischer Herkunft sind.

 

Das Toponym oder Flurnamen dienen der Kommunizierbarkeit, der Orientierung und der Individualisierung von Orten in schriftlicher und mündlicher Form. In  schriftlicher Form wie z.B. in Land- und Wanderkarten oder Dokumenten sind nur wenige der mündlich überlieferten Namen festgehalten. Darüberhinaus unterscheidet sich die Schreibweise häufig stark von der dialektgeprägten Aussprache. Gleichzeitig sind diese schriftlichen Quellen aber hilfreiches Vergleichsmaterial, um die tiefere Bedeutung der mündlich überlieferten Namen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld zu ergründen.

 

Anmerkung: (4) Eine „einzig gültige“ Begriffsdefinition von Flurnamen gibt es nicht. Zahlreiche Wissenschafter oder auch Laienforscher haben sich daran versucht, so daß es eine Vielzahl von Definitionen oder Umschreibungen gibt, die jeweils verschiedenartige Aspekte der Flurnamen betonen bzw. unterschiedliche Untergliederungen von Flurnamen vornehmen. Eine Definition von Schwarz zit. nach Windberger-Heidenkummer (2000: 189) lautet „Als Flurnamen werden alle Namen bezeichnet, die den Örtlichkeiten außerhalb der Siedlungen zukommen, also nicht nur Namen für Äcker und Wiesen, Wälder, Wege, Erhebungen und Täler, sondern auch für Gewässer, Kreuze u.a.“

 

Flurnamenforschung und regionale Entwicklung

 

In den letzten Jahrzehnten haben Flurnamen nicht nur als Forschungsfeld immer mehr Beachtung gewonnen. Zunehmend mehr interdisziplinäre Forschungsteams, aber auch vermehrt Laienforscher befassen sich mit diesem Thema.

 

4 Beispiele aus Osttirol, Südtirol und Oberkärnten:

 

·        Die Aktivitäten des Osttirolers Anton Draxl, der sich sehr intensiv der Sammlung von historischen Dokumenten und Flurnamen widmete, mündete z.B. in ein regionales grenzüberschreitendes Projekt zwischen Italien und Österreich, in dem alte Wege über die Jöcher zu touristischen Zwecken reaktiviert wurden.

 

·         Weiters lief z.B. in Südtirol ein mehrjähriges Forschungsprojekt (verankert an der Universität Innsbruck, Institut für Germanistik), in dem relativ flächendeckend Flurnamen erhoben wurden. Ziel ist es, u.a. einen Flurnamenatlas zu erstellen.

 

·        Auch Kals in Osttirol weckte das besondere Interesse von Sprachwissenschafter, die hier über viele Jahre mündlich und schriftlich überliefertes Namensgut sammelten und analysierten. In Kals findet mittlerweile jährlich im Juni ein internationales Flurnamensymposium statt, an dem jede(r) Interessierte teilnehmen kann. Ein Impuls im Dorf! (Termin für 2003: 12. – 15. Juni Neues laufend unter: http://members.chello.at/heinz.pohl/Tagungen.htm )

 

·        Seit 2000 läuft im Lesachtal ein interdisziplinäres Forschungs- und fächerübergreifendes Schulprojekt unter dem Titel „Lokales Wissen, Sprache und Landschaft“. Vgl. 3.5

 

Alle diese Beispiele konnten verdeutlichen, daß das wissenschaftliche Interesse an Flurnamen auch Schnittstellen zu Interessen regionaler Entwicklung bildet. Das Projekt „Die unsichtbare Geschichte der Landschaft“ finanziert durch den Nationalpark Hohe Tauern, baut auf diesen Erfahrungen auf und will gleichzeitig eigene Wege beschreiten.

 

Inhalte und Ziele des Pilotprojekts

 

Inhalte des Pilotprojekts - Forschungsteil

 

Die Landschaft des Gößnitztals im Kärntner Anteil des Nationalparks Hohe Tauern ist Ausgangspunkt eines fächerübergreifenden Forschungsprojekts, das sich mit Flurnamen bzw. Toponymen befaßt. Ausgehend von Flurnamen werden mündlich überlieferte Geschichten und Erzählungen zu den einzelnen Orten erhoben und analysiert.

 

Welche Aspekte interessieren aus Sicht der Forscher und Forscherinnen, die an diesem Projekt beteiligt sind?

 

·         Wie schon erwähnt sind Toponyme wertvolle sprachliche Archive oder auch Sprachdenkmäler der Vergangenheit. Die Sprachwissenschaft befaßt sich mit der Übersetzung und der Interpretation der Namen und bildet eine wichtige Grundlage für weitere Fachdisziplinen.

 

·        Aus ethnologischer Sicht interessiert z.B. in welchem sozialen Umfeld Flurnamen bzw. Toponyme und damit verbundenes Wissen überliefert wurde und welche Geschichten oder Erzählungen mit Orten, Grenzen und Wegen – z.B. auch Pilgerwegen und Kreuzen („Marterlen“) - verbunden sind.

 

·        Flurnamen interessieren aus agrarökologischer Sicht, weil sie Informationen über Änderungen der Landnutzung und traditionelles bäuerliches Erfahrungswissen beinhalten.

 

·         Arbeitspaket Geographie/Kartographie: Flurnamen werden verortet und auf Luftbildern dokumentiert.

 


Pilotprojekt: Flurnamenerhebung im Unterricht

 

Der Forschungskomplex rund um Flurnamen eignet sich nicht nur hervorragend für fächerübergreifende Forschung im Bereich der Wissenschaft, sondern auch für fächerübergreifenden Unterricht in Schulen.

 

Im Infoblatt zur Flurnamenerhebung im Unterricht werden von Johann Guggenberger Varianten bzw. Phasen der „Flurnamenerhebung“ für den fächerübergreifenden Unterricht vorgeschlagen. Dazu gehoeren:

 

·        Erhebung der Haus- und Hofnamen: Schüler befragen Großeltern

·        Exkursionstag mit Schülern im Landesarchiv

·        Entdeckungsreise in der Landschaft: Karten einst – Luftbilder heute

·        Projekttage außerhalb der Schule „Schüler als Forscher unterwegs“

 

Im Infoblatt finden sie weiters Literaturangaben und Verweise auf relevante Adressen im Internet.

 

Ziele des Pilotprojekts – angewandte Forschung und neue Kooperationen

 

Die Bemühungen des Projekts gehen zum einen dahin, Flurnamen und damit verbundene Erzählungen zu Orten und Geschehnissen aus mündlicher Überlieferung zu erheben und zu dokumentieren, um es vor dem Vergessen zu bewahren.

 

Ziel ist es zugleich, Möglichkeiten zu finden, „altes Wissen“ spannend aufzubereiten und es „neuen Anwendungen“ in unserer heutigen Gesellschaft zuzuführen.

 

Das Pilotprojekt zielt allgemein darauf, neue Formen der Kooperation zwischen Forschung, Nationalpark und Schule zu entwickeln und zu erproben. Die im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen können und sollen Grundlage für die Planung weiterer Projekte im Nationalpark sein. Sofern sich  eine Kooperation zwischen Forschung und Schule auch im Nationalpark Hohe Tauern Kärnten bewährt, könnte ein Folgeprojekt darauf abzielen, daß wissenschaftliche Mitarbeiter und Schüler einen gemeinsamen Forschungsraum unter unterschiedlichen oder auch ähnlichen Gesichtspunkten bearbeiten.

 

Was ist der Nutzen einer Kooperation zwischen Schule, Wissenschaft und Nationalpark?

 

… der pädagogische Effekt

Im von Herrn Guggenberger vorgeschlagenen pädagogischen Modell zur Erhebung von Flurnamen und Dialektausdrücken lernen Schüler über ihre eigene Geschichte, wobei ein wichtiger Austausch zwischen den Generationen angeregt wird (vgl. Beispiel „Schüler befragen Großeltern). Schüler lernen zugleich, Ergebnisse ihrer Arbeit ansprechend darzustellen und erproben den Umgang mit neuen Medien.

 

Als Beispiel hierzu sei nochmals das Flurnamenprojekt im Lesachtal erwähnt, in dem Lehrer und Wissenschafter in gegenseitigem Austausch Fragestellungen und Methoden gemeinsam erarbeitet haben. Wissenschafter waren dabei gezwungen, Forschungsinhalte anwendbar darzustellen. Lehrer konnten durch die Zusammenarbeit neuartige Impulse mitnehmen und Lernziele erreichen. Für Schüler war die Teilnahme am Forschungsprozeß oder auch die Tätigkeit als Forscher eine spannende Erfahrung, die in Radiosendungen, verkaufbaren Sagenbüchlein im Tal präsentiert werden konnte.

 

Durch eine entsprechende Vorbereitung konnten Erhebungen mit Schülern so durchgeführt werden, daß das daraus resultierende Interviewmaterial auch in eine wissenschaftliche Auswertung eingebunden werden konnte, was nicht nur für Wissenschafter, sondern auch Lehrer und Schüler interessant war.

 

…der Werbeeffekt: Menschen erreichen

Eine Kooperation zwischen Wissenschaft, Nationalpark und Schule kann allen Beteiligten nutzen, um mit gemeinsamen Anliegen eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. Gemeinsame Endprodukte wie z.B. die Veröffentlichung eines Büchleins oder eines Kalenders sind in diesem Sinne durchaus erstrebenswert.

 

…neue Impulse in der Region

Die Wertschätzung bäuerlichen Erfahrungswissens in der Bevölkerung ist eine wichtige Basis für den Erhalt dieses Wissensschatzes, u.a. auch im Gedächtnis der jüngeren Generationen. Wir sind überzeugt, daß dies einen Beitrag zur Stärkung lokaler Identität, der Identifizierung der Bevölkerung mit der Region, aber auch zu größerer Toleranz zwischen unterschiedlichen Lebenssichten der Generationen leisten kann. Alle dies liegt nicht zuletzt im Interesse einer regionalen Weiterentwicklung.

 

 

 


Infoblatt zur Flurnamenerhebung im Unterricht

 

Johann Guggenberger

 

Einstieg

Als Einstieg für die Erhebung von Haus-, Hof- oder Flurnamen können die Ortsnamen und deren sprachwissenschaftliche Bedeutung herangezogen werden. Dazu verwendete Literatur: Kranzmayer Eberhard: Ortsnamenbuch von Kärnten, Teil 1 und 2, Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1956/58 

Erhebung von Haus- und Hofnamen

 

 

Erhebung: Schüler erfassen durch Gespräche mit ihren Eltern und Großeltern die Haus- und Hofnamen ihrer Umgebung.

Vergleich: Exkursion ins Landesarchiv Kärnten. Herr Joachim Eichert (Mitarbeiter im Landesarchiv) kann dabei sehr behilflich sein. Im Grundbuch zum Franziszäischen Kataster (1829) können die Schüler die damaligen Hausnamen erheben. Voraussetzung ist, dass die begleitende Lehrperson die Schrift lesen kann. Im Grundbuch sind zwar alle Parzellen nummeriert, aber die Flurnamen sind nicht festgehalten. Lediglich die Nutzung wurde aufgezeichnet Wiese, Acker, Wald, usw.

 

 

 

Kopie:  Grundparzellenprotokoll der Gemeinde Liesing (1827)

                                                                                                                       

 

Neben dem Vor- und Zunamen wurde auch der Hausnamen (Kampler [1. Zeile] und Eder [letzte Zeile]) festgehalten

 

 

Eine weitere Möglichkeit bieten die Aufzeichnungen in den Tauf-, Heirats- und Sterbebüchern der jeweiligen Pfarren. Die älteren Bücher der Pfarren werden im Diözesanarchiv in Klagenfurt aufbewahrt.

 

 

 

Kopie: Familienbuch in St. Lorenzen aus dem Jahre 1912

 

(Hausname: Kotlaker)

  

 

 

  

Erhebung von Mundartausdrücken:

 

Einstieg:

·             Dr. Matthias Lexer, „Kärntisches Wörterbuch“, Sändig Reprint Verlag, Schaan/Lichtenstein, 1862

·             Dr. Heinz-Dieter Pohl, „Kleine Kärntner Mundartkunde“, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt, 1989

·             Dr. Heinz-Dieter Pohl, „Kärntnerisch von A – Z“, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt, 1994

 

 

Erhebung von Flurnamen

 

Vorgangsweise: Schüler erheben die Flurnamen am elterlichen Besitz.

 

KG

Parzellennummer

Name

Verwendung

Liesing

1001/2

Zwiesl

Feld

  

Beispiel einer Befragung an der HS-Lesachtal (1995)

 


Beispielprojekt: „Lokales Wissen, Sprache & Landschaft“

 

Dieses Projekt läuft seit dem Schuljahr 2001/2002. Dies Schüler arbeiten am Projekt mit und erheben die Flurnamen auf der Lackenalm.

 

Vorgangsweise: In einer Projektgruppe  - Univ.Prof. Dr. Gerhard Strohmeier (Wien), Mag. Simone Matouch, Mag. Kirsten Melcher und Hans Guggenberger – wurde ein Interviewleitfaden ausgearbeitet.

 

Einstieg für die Schüler (sie haben bereits Erfahrung mit Flurnamensammlung):

Welche Almen kennst du?

Woher könnten die Namen stammen?

Haben die Almen nur einen Namen?

Gibt es auf den Almen verschiedene Unterteilungen?

 

Die Schüler arbeiten mit der Wanderkarte ÖK 25 V. Sie suchen die genannten Almen, u.a. nennen die Schüler auch die „Lackenalm“, in der Karte steht „Lakenalm“. Ein guter Einstieg in die Projektwoche. Einige Schüler kennen die Lackenalm und wissen, dass auf der Alm viele „Låggen“ sind.

 

Im Franziszäischen Kataster wird die „Lackenalm“ als „Lachenalm“ genannt.

 

Die Arbeit kann gestartet werden:

·             Die Schüler machen sich vertraut mit den Aufnahmegeräten (Minidiscplayer)

·             Der Interviewleitfaden wird besprochen

·             Es folgen einige Probeinterviews mit Schülern

·             Das Untersuchungsgebiet wird anhand eines Luftbildes betrachtet.

 

Dieser Teil wurde in der Schule abgehandelt (1 Tag). Die darauffolgenden Tage  verbrachten die Schüler auf der Lackenalm.

 

·             Interviewpartner wurden eingeladen und nach dem Interviewleitfaden befragt (2 Tage)

·             Das Untersuchungsgebiet wurde mit den Interviewpartnern begangen. Die Flurnamen wurden noch einmal in Erinnerung gerufen.

 

Das gesammelte Material wird von Regina Unterguggenberger, Studentin am Institut für Sprachwissenschaften an der Universität Klagenfurt transkribiert und sprachwissenschaftlich gedeutet.

 

Weitere Arbeiten im Schuljahr 2002/2003:

·             Die erhobenen Flurnamen werden abgegrenzt und auf dem Luftbild eingetragen

·             Die Flurnamen werden verschiedenen Kategorien zugeordnet (Hütte, Marterl, Ziehriese, graben, usw.)

 

 

 

Kopie: Die Flur St. Lorenzen und ihre Riede aus Dr. Dieter Neumann, „Das Kärntner Lesachtal“, Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt, 1977

 

Nach der Vorlage von Dr. Dieter Neumann sollen die erhobenen Flurnamen eingetragen werden. 

 

Hinweis: Im Flurbuch von 1785 (Kärntner Landesarchiv) sind sehr viele Flurnamen bereits genannt.

 

Weitere Arbeit: Die vielen Geschichten, die im Zusammenhang mit der Erhebung hervorkamen, können in einem weiteren Projekt niedergeschrieben werden. (Siehe Interviewleitfaden/Erhebungsbogen 2, Frage:  „Woran können sie sich bei ...(jeweiliger Flurname) besonders gut erinnern?“)

 

Erhebung von Sagen

 

Hilfestellungen:

·             Die Internetseite http://www.sagen.at  von Prof. Morscher (Universität Innsbruck)

·             Kärntner Sagen finden sich auch im Archiv der Museumsbibliothek in Klagenfurt (Georg Graber, Mathias Maierbrugger, Carinthia I, ...)

·             Oder man sucht an der Universitätsbibliothek Klagenfurt http://www.uni-klu.ac.at/ub/ mit dem Suchbegriff „Sagen“ findet man viele Sagenbücher, die Kärnten betreffen.

 

 

KONTAKT

 

Für weitere Informationen

 

Prof. Dr. Heinz Dieter Pohl (Projektleiter)

Universität Klagenfurt

Institut für Sprachwissenschaft und Computerlinguistik

mailto heinz.pohl@uni-klu.ac.at

 

© Mag. Kirsten Melcher (Projektkoordinatorin und -mitarbeiterin)

IPIFUS – Interdisziplinäre Projekte in Forschung und Schule

ARGE Melcher & Girstmair

A – 9991 Iselsberg 28

mailto kirsten.melcher@univie.ac.at

 

© Johann Guggenberger (Projektmitarbeiter)

Lehrer an der Hauptschule St. Lorenzen im Lesachtal

A – 9653 Klebas 1

mailto gugg@aon.at

 

 

 

 

zurück  zur Hauptseite: http://www.uni-klu.ac.at/groups/spw/oenf/